Trinken Ist Kakao der neue Kaffee? Ernährungsexpertin erklärt, wie gesund das Pulver wirklich ist

Kakao ist der neue Kaffee: Ist das wirklich gut?
Kakao ist der neue Kaffee: Ist das wirklich gut?
© Getty Images
In den sozialen Netzwerken ist der Konsens klar: Weniger Kaffee, dafür mehr Kakao. Gern als Zeremonie. Am Ende macht's die Menge.

Die Kakaozeremonie soll innere Blockaden lösen. Wer's richtig angeht, wirft seinen Ballast ab, löst negative Emotionen und stärkt sein Bauchgefühl. Die sozialen Netzwerke sind voll vom spirituellen Kakaotrinken. Manche verfluchen sogar Kaffee, der sie nur aufputscht und nicht runter bringt, wie es der Kakao tut. Ursprünglich stammt die traditionelle Kakaozeremonie aus Südamerika. Das jahrtausendalte Ritual hatte für die Ureinwohner eine essenzielle Bedeutung: Sie ehrten damit die Göttin Cacao und fanden mithilfe des Rituals wieder zum natürlichen Gleichgewicht mit der Natur. Das geht jetzt auch in den eigenen vier Wänden. Aber was steht eigentlich hinter dem Hype?

Wir haben uns Rat bei Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm geholt. Ihr Fazit ist ernüchternd. "Jeder pflanzliche Sud enthält Bioaktivstoffe, die uns gut tun", sagt die Expertin. "Aber: Zu viel Kaffee macht zu wach – und zu viel Kakao enthält eine Menge Kalorien." Kaffee enthält durchschnittlich 100 mg Koffein pro 150-ml-Tasse, bei Kakao sind es nur etwa fünf mg. Das bedeutet: Wer Kakao dem Kaffee vorzieht, tut immerhin seinem Nervengerüst etwas Gutes, denn er macht nicht hibbelig. Bereitet man entöltes Kakaopulver mit heißem Wasser zu, enthält das Getränk etwa 80 Kilokalorien, weil das Pulver Fett enthält, was beim Kaffee entfällt. Die Milch kann bei beiden hinzukommen. Instantkakao ist zwar kalorienärmer, etwas 40 Kilokalorien, enthält aber reichlich Zucker. 

Ist Kakao wirklich besser als Kaffee?

Die Ernährungsexpertin fasst zusammen, dass der Kakao zwar Pluspunkte mitbringt, aber eben auch der Kaffee. "Wird Kakao mit dunklem Pulver zubereitet, schützt er das Herz mit Polyphenolen. Und hellt die Stimmung durch Theobromin auf. Aber Kaffee enthält ebenfalls Polyphenole und hat vielfache gesundheitlich positive Wirkung." 

Am Ende gilt die altbewährte Regel: alles in Maßen und wer doch zu hibbelig durch exzessiven Kaffeekonsum ist, kann es ja mal mit einer Kakaozeremonie versuchen.