Jahrelang gab es auf der Welt nur ein Restaurant, das sich den Titel "Bestes Restaurant der Welt" anheften konnte: das Noma in Kopenhagen. Letztes Jahr holte sich das Restaurant zum fünften Mal die Krone, aber nun ist endgültig Schluss. Das Noma muss den Thron räumen. Nicht etwa, weil es an Qualität eingebüßt hätte. Es ist eine Regeländerung, die dafür sorgt, dass die Spitze ordentlich durchgemischt wird. Denn der Titel bei den "The World's 50 Best Restaurants" darf künftig nur noch einmal je Restaurant vergeben werden. Damit erweitert sich der Tellerrand – immerhin ein Stück. Denn richtig weit musste die Jury nicht gehen, um ihren neuen Sieger zu finden.
Auch 2022 steht das derzeit beste Restaurant der Welt wieder in Dänemark, wieder in Kopenhagen und ist ein alter Bekannter. Küchenchef Rasmus Kofoed holt die Auszeichnung für das Geranium nach Hause. Das Restaurant ist neben dem Noma das einzige in Dänemark, das mit drei Michelin-Sternen dekoriert ist. Platz zwei geht nach Peru an das Central in Lima, Platz drei schnappt sich das Disfrutar in Barcelona, gefolgt von zwei Newcomern in den Top fünf. Das Diverxo (Madrid) belegt den vierten Platz, das Pujol in Mexiko Stadt komplettiert die Spitzengruppe.
Zwei deutsche Restaurants sind wieder spitze
Und auch das kulinarische Deutschland muss sich nicht verstecken. Der Berliner Tim Raue hat seit Jahren einen fixen Platz in den Top 50 und ist auch diesmal wieder vertreten. Er klettert auf den 26. Platz. Aber der Award "Größter Aufsteiger" geht an die Nachbarn vom "Nobelhart & Schmutzig". Im vergangenen Jahr waren die Berliner zum ersten Mal in den Top 50 vertreten, nun werden sie auf Platz 17 gewertet. René Frank aus dem Berliner Coda darf sich jetzt zudem weltbester Pâtissier nennen.
Leonor Espinosa holt den Titel als beste weibliche Köchin 2022. "Mit einem starken Sinn für soziale Verantwortung und Bescheidenheit hat sich Leonor Espinosa weltweit einen Namen gemacht, an dem sich aufstrebende Köche orientieren", schreibt die Jury. Und auch der "Icon Award" geht in diesem Jahr an eine Frau: Wawira Njiru. "Wawira Njiru verändert das Leben von zehntausenden afrikanischen Kindern, weil sie zwei Dinge miteinander vermählt für die sie brennt: gesundes Essen und Bildung", ist nachzulesen. Der "Chef's Choice Award" geht an den Mexikaner Jorge Vallejo. Bester Sommelier ist in diesem Jahr Josep Roca vom El Celler de Can Roca in Girona. Der Award für die Kunst der Gastfreundschaft geht nach Übersee an das New Yorker Restaurant Atomix.