Moderatorin Mo Asumang: "Ab einem gewissen Alter finde ich es cooler, es nicht zu erwähnen"

Porträt Mo Asumang
Mo Asumang, 60, ist Moderatorin, Regisseurin und Autorin. In ihrem Verein Mo:Lab bildet sie sogenannte Dialogbotschafter aus. Aktuell wurde sie zur Professorin an die Hochschule für Fernsehen und Film in München berufen
© Jana Mai / stern
Als erste afrodeutsche Moderatorin hat Mo Asumang im deutschen Fernsehen eine besondere Rolle. Ein Gespräch über Rassismus, Social Media und das Älterwerden.

Wer in den 90ern ferngesehen hat, hat vielleicht auch mal in "Liebe Sünde" geschaltet und ist dort Mo Asumang als Moderatorin begegnet. Seither ist viel geschehen. Asumang ist eine Aufklärerin geworden, die das Gespräch sucht. Denn nur so kann man verstehen, was andere Menschen bewegt, sagt sie. 

Mo Asumang über ... Rassismus

Sie haben sich in Ihrem Leben mit vielen Identitäten beschäftigt: Pseudo-Ariern, Rassisten, Querdenkern, Linken, Homophoben, Transkindern, Queeren. Welches Thema berührt Sie persönlich am meisten?
Das Thema Rassismus regt mich immer noch am meisten auf, weil es aktuell weltweit die größte Gefahr ist, dass unsere Demokratien in die Knie gehen. Nicht nur, weil ich selbst davon von Kindesbeinen an betroffen bin. Wenn ich durch die Straßen lief, rief man mir schon damals rief plötzlich hinterher: "Jetzt wird’s dunkel!" Oder: "Geh zurück nach Afrika." Ich denke an die Kinder, die jetzt hier groß werden und etwas Gutes für sich selbst und dieses Land auf die Beine stellen wollen – da macht der Rassismus viel kaputt.