
"Es sieht aus, als rufe er, aber man konnte ihn kaum hören"
"Der Mann in der Mitte ist Herr H., ein Patient Anfang 60. Nachdem er wegen einer Covid-Infektion drei Monate auf der Intensiv-Station gelegen hatte, entschlossen seine Partnerin und er, dort zu heiraten. Der Standesbeamte links im Bild, sagte, er wolle Herrn H.s "Ja" gern hören. Das war nicht einfach für ihn, denn er hatte einen Luftröhrenschnitt. Aber er hat es versucht. Und tatsächlich konnte man ein Ja erahnen. Sein weit geöffneter Mund wirkt, als habe er es laut gerufen. In Wirklichkeit hat er gerade so einen Laut hervorgebracht.
Hinter mir saßen die Angehörigen. Hinter dem Fenster zum Krankenzimmer standen die Pflegenden und sahen zu. Am Ende haben alle applaudiert. Das war einer der raren Momente, aus denen man viel Kraft zieht für die weitere Arbeit.
Für mich war es sowohl ein freudiger als auch ein trauriger Moment. Im Krankenhaus zu heiraten, das sucht sich ja niemand aus.
Ich habe Herrn H. dann noch mehrere Monate weiter begleitet..."
Hinter mir saßen die Angehörigen. Hinter dem Fenster zum Krankenzimmer standen die Pflegenden und sahen zu. Am Ende haben alle applaudiert. Das war einer der raren Momente, aus denen man viel Kraft zieht für die weitere Arbeit.
Für mich war es sowohl ein freudiger als auch ein trauriger Moment. Im Krankenhaus zu heiraten, das sucht sich ja niemand aus.
Ich habe Herrn H. dann noch mehrere Monate weiter begleitet..."
© Fabian Fiechter