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Neue Enthüllungen auf Wikileaks Putin soll von Londoner Giftmord gewusst haben

Aus dem riesigen Fundus der auf Wikileaks veröffentlichten Dokumente des US-Außenministeriums kommen immer neue Details ans Tageslicht. So soll Frankreichs Präsident Sarkozy dem russischen Außenminister an den Kragen gegangen sein. Und angeblich war Wladimir Putin in einen mysteriösen Giftmord eingeweiht.

Die Mächtigen der Welt zittern vor immer neuen Enthüllungen der Internetplattform Wikileaks. Nach dem Paukenschlag am Wochenende mit der Veröffentlichung von fast 250.000 Dokumenten des US-Außenministeriums kommen viele Details aus den diplomatischen Kabeln erst nach und nach an die Öffentlichkeit. sterrn.de hält Sie über die neuesten Enthüllungen und die Reaktionen der betroffenen Politiker auf dem Laufenden.

Russland

2006 sorgte der Giftmord an Alexander Litwinenko international für Aufsehen. Der russische Ex-Geheimdienstler war mit der radioaktiven Substanz Polonium 210 vergiftet worden. Bis heute ist der Mord nicht aufgeklärt. Nun zeigen die Wikileaks-Dokumente: Nach Einschätzung eines ranghohen US-Diplomaten kurz nach der Tat kann die Tat nur mit Wissen des damaligen Kremlchefs Wladidmir Putin organisiert worden sein. Wer Putins "Detailverliebtheit" kenne, dem sei klar, dass ein solcher Vorgang in London niemals an ihm habe vorbeilaufen können. Der "Guardian" zitiert in diesem Zusammenhang auch aus einigen Dokumenten des US-Konsulates in Hamburg, denen zufolge Russland die Ermittlungen nach dem Mord blockiert haben soll.

Frankreich

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat den russischen Außenminister Sergej Lawrow angeblich einen "Lügner" genannt. Das geht aus einem US-Dokument hervor, welches das Enthüllungportal Wikileaks nach Angaben der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlichte. Bei den Verhandlungen mit Moskau nach dem Georgien-Konflikt habe Sarkozy den russischen Außenminister "am Revers seines Jacketts gepackt und ihn einen Lügner genannt ...", berichtete demnach ein US-Diplomat in einer Depesche. Sarkozy habe Russland auch gewarnt, dass dessen Position als "wichtige Macht" durch die Weigerung ernsthaft beschädigt worden sei, bestimmte Verpflichtungen einzuhalten. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge Anfang September 2008 und wurde von einem französischen Diplomaten an US-Kollegen in Moskau berichtet.

Türkei

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan fordert strafrechtliche Schritte gegen einen US-Diplomaten wegen Verleumdung gefordert. In einer von Wikileaks veröffentlichten Depesche aus dem Jahr 2004 hatte der damalige Botschafter Eric Edelman behauptet, Erdogan verfüge über acht Konten bei schweizerischen Banken. "Die Erklärung, sein Wohlstand stamme aus Hochzeitsgeschenken für seinen Sohn und ein türkischer Geschäftsmann zahle die Ausbildung seiner Kinder in den USA, ist wenig überzeugend", heißt es in dem Bericht des Diplomaten. Erdogan erklärte, die Berichte der US-Botschaft in Ankara über ihn und die Politik seiner Regierung sei voller Lügen, er kündigte inzwischen sogar an zurückzutreten. sollte sich ein Beweis für die Behauptungen finden.

be/DPA/AP AP DPA

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