Die Ippen Mediengruppe hat das Ende der Zusammenarbeit mit ihrem Investigativ-Team bestätigt. Digital Chefredakteur Markus Knall sagte am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Das Ippen Investigativ-Team hat seit 2020 einen tollen Job gemacht und couragiert und engagiert seine Recherchen vorangetrieben. Wir bedauern daher das Ende unserer Zusammenarbeit." Er ergänzte: "Wir werden unseren eingeschlagenen Weg, in Qualitätsjournalismus zu investieren, konsequent fortsetzen." Der Branchendienst "Medieninsider" hatte zuvor berichtet.
Recherche zu Julian Reichelt schürte Konflikt
Das vierköpfige Investigativ-Team um Chef Daniel Drepper bekam jüngst für Recherchen zu Vorwürfen gegen den früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt bundesweit große Aufmerksamkeit. Investigativ-Journalistin Juliane Löffler und ihre Kollegen hatten über Monate recherchiert. Die Ergebnisse wurden allerdings nicht in den Medien der Ippen-Gruppe erstveröffentlicht, weil sich der Verleger dagegen entschieden hatte. Sie flossen dann zum Teil in einen "Spiegel"-Bericht im Oktober ein. Ippen hatte danach noch geprüft, ob Recherchen doch noch in den eigenen Medien erscheinen könnten. Dazu kam es aber nicht mehr.
Die beiden Journalistinnen Juliane Löffler und Katrin Langhans vom Investigativ-Team wechseln zum "Spiegel". Sie verstärken das Deutschlandressort beim Nachrichtenmagazin mit ihrer Expertise in unterschiedlichen Themenfeldern wie Medizin, Umwelt und Frauenrechte, wie das Hamburger Medienhaus am Donnerstag mitteilte.
Investigativ-Team verabschiedet sich von Ippen
Auch der Chefredakteur des Teams, Daniel Drepper, bestätigte der dpa, dass er Ippen verlassen werde. Auf Twitter äußerte er sich ebenfalls. Wohin er geht, machte er aber noch nicht bekannt. In der Mitteilung der Ippen Mediengruppe mit Hauptsitz in München wurde Drepper so zitiert: "Ich möchte mich im Namen des Teams bei den Redaktionen der Ippen. Media für die Zusammenarbeit bedanken. Wir haben wichtige Recherche veröffentlichen können." Auch die nächste berufliche Station des vierten Investigativ-Team-Kollegen, Marcus Engert, blieb unbekannt.
Drepper und sein Team waren 2020 zur Ippen Mediengruppe gekommen. Das Medienhaus hatte damals das Medium BuzzFeed News Deutschland übernommen. Die US-Mutter hatte sich von dem Deutschlandgeschäft getrennt. Im Sommer 2021 hatte Ippen in einem nächsten Schritt ein netzwerkweites Investigativ-Team ("Ippen Investigativ") mit Drepper an der Spitze gegründet und wollte dem investigativen Journalismus im eigenen Redaktionsnetzwerk einen höheren Stellenwert geben. Zu den bekannten Marken der Mediengruppe gehören zum Beispiel "Frankfurter Rundschau", "Münchner Merkur" und die Münchner Boulevardzeitung "tz". Wie es mit dem Bereich investigativer Journalismus mit dem Weggang des Teams bei der Mediengruppe nun konkret weitergeht, blieb unklar.
Die Omikron-Welle steigt und steigt – so ist die Corona-Lage in Europa

Neu-Infektionen pro Tag: 54.000, Tendenz fallend
Impfquote: 77 Prozent
Die 14-Tage-Inzidenz in Belgien liegt aktuell über 3000. Seit Anfang Dezember gelten strenge Regeln, wie etwa eine Homeoffice-Pflicht für mindestens vier Tage pro Woche. Veranstaltungen mit mehr als 200 Menschen in Innenräumen sind verboten. Für andere Events gelten weiterhin Hygieneregeln, diese sollten von den lokalen Behörden verstärkt kontrolliert werden. Seit dem 10. Januar gibt es aber wieder Vollzeit-Präsenzunterricht in Kindergärten sowie in Grund- und Sekundarschulen, allerdings mit Maskenpflicht für alle Kinder ab 6 Jahren.
Quellen: "info-coronavirus.be", "Johns Hopkins University".
Neben den monatelangen Ippen-Recherchen zu Reichelt hatte auch die "New York Times" zu dem damaligen "Bild"-Chefredakteur und dem Medienkonzern Axel Springer recherchiert. Der Bericht der US-Zeitung erschien Mitte Oktober, kurz darauf dann die Ippen-Recherchen beim "Spiegel". Der Konzern entband Reichelt in diesem Zeitraum von seinen Aufgaben und bezog sich auch auf Presserecherchen. Hintergrund der Recherchen sind frühere interne Ermittlungen des Medienkonzerns gegen Reichelt, bei denen es um Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen ging.