Denkmäler Tag des offenen Denkmals: Wie man Highlights im Land findet

Im Mannheimer Stadthaus wird der Tag des offenen Denkmals eröffnet. Foto: Uwe Anspach/dpa
Im Mannheimer Stadthaus wird der Tag des offenen Denkmals eröffnet. Foto
© Uwe Anspach/dpa
Wie haben Schlossbaumeister gewohnt und welche Geschichte erzählen Knochen? Beim Tag des offenen Denkmals laden schöne und interessante Denkmäler zum Schauen ein. Es gibt einiges zu beachten.

Ob Kirchen, Klöster, Grabstätten, historische Eisenbahnen oder das unter Denkmalschutz stehende Haus des Nachbarn - der Tag des offenen Denkmals bietet am Sonntag (14.9.) landesweit interessante Einblicke.

Publikumsmagnete wie das Heidelberger Schloss oder das Ulmer Münster sind ebenso zu erleben wie sonst geschlossene Kulturdenkmale. Allein in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Landesamtes für Denkmalpflege um die 900 Denkmäler kostenlos zu besichtigen. Bei einigen gibt es aber das ein oder andere zu beachten.

In diesem Jahr wird die landesweite Veranstaltung mit einer Nacht des offenen Denkmals im Theater des Mannheimer Stadthauses eröffnet (17.00 Uhr). Danach wird bis in die Nacht zum Sonntag an rund 50 Standorten in den Mannheimer Quadraten gefeiert.

Einige Highlights:

Das Mannheimer Stadthaus gilt als herausragendes Beispiel der postmodernen Architektur. Es wurde 1986 nach Entwürfen des Architekten Carlfried Mutschler am prominenten Paradeplatz erbaut. Einst befand sich an der Stelle das "Alte Kaufhaus" aus dem 18. Jahrhundert. Es diente unter anderem als Gerichtssaal, Polizeikommission und auch als Theater. Im heutigen Stadthaus N1 sind unter anderem eine Bibliothek, Geschäfte und Restaurants sowie ein Theater untergebracht.In Stuttgart ist am Kriegsbergturm ein romantischer Aussichtsturm zu besichtigen, der nach Plänen von Baurat Carl Weigle errichtet wurde. Der Turm mit seiner offenen Halle ist als romantisches Burgfragment gestaltet. (Aussicht und Führung 11.00 bis 18.00 Uhr, Eduard-Pfeiffer-Straße, 70192 Stuttgart)In Rastatt können im Osteologischen Magazin tierische und menschliche Knochenfunde aus archäologischen Ausgrabungen bestaunt werden (Führungen 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr je 45 – 60 Minuten, Lützowerstraße 10, Rastatt, Anmeldung unter: michael.francken@rps.bwl.de)In Neudenau bei Heilbronn öffnet das Rathaus aus dem Jahr 1586/87 seine Pforten. (Führungen: 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr, Hauptstraße 27, 74861 Neudenau)Festes Schuhwerk und Regenkleidung braucht man bei der altsteinzeitlichen Welterbestätte "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb". Seit dem 19. Jahrhundert wurden am Bockstein altsteinzeitliche Hinterlassenschaften dokumentiert. (Archäologische Führungen: 10.00, 11.30, 13.00 Uhr, Bocksteinhöhle Lonetal, 89129 Öllingen,Wanderparkplatz Bockstein, 89542 Herbrechtingen)In Freiburg wird das Schicksal der Bewohner der Villa Feist lebendig, die 1909 in aussichtsreicher Lage am Schlossberg für den jüdischen Juristen Richard Feist entstand. Der Philosoph Edmund Husserl wohnte dort mit Frau 1938/39 als Mieter. (Besichtigung: 10.00 – 17.00 Uhr, Führungen 10.15, 12.00, 14.00, 16.00 Uhr, Anmeldung bis einschließlich 12.09 überwww.mh-freiburg.de/denkmal)

Mit dem Rad lässt sich die Klosterinsel Reichenau im Bodensee entdecken, die dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum als Unesco-Welterbe feiert. Die vor 1.300 Jahren gegründete Abtei besaß reichsweite Bedeutung. Das Kloster umfasste die gesamte Insel und formte sie im Lauf der Zeit zur charakteristischen Kulturlandschaft. (Führung: 10.30 Uhr, Museum Reichenau,Ergat 1, 78479 Reichenau, Anmeldung bis 12.09.2025 an  ulrike.laible@rps.bwl.de)In Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis können archäologische Ausgrabungen in derBefestigungsanlage Birk angeschaut werden. Bei archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1897/98 wurden Funde aus spätkarolingischer/ottonischer Zeit entdeckt, darunter Reiterausrüstung und Keramik. (Grabungsführung 10.00 und 15.00 Uhr, je 60 Minuten, Seckach-Großeicholzheim, Neckar-OdenAn der Grabungsstelle (nördl. Birksiedlung 2), ca. 200 m Fußweg von der L 583, keine Parkmöglichkeit; festes Schuhwerk und ggf. wetterfeste Kleidung erforderlich)

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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In Schwetzingen ist das Wohnhaus von Franz Wilhelm Rabaliatti von 1755 zu sehen. Er gehört zu den bedeutendsten Baumeistern des 18. Jahrhunderts in der Kurpfalz. (Führungen im Palais Rabaliatti: 10.00, 11.00 und 12.00 Uhr, Schlossplatz 4, 68723 Schwetzingen)Führungen durch die mittelalterliche Esslinger Synagoge im Heppächer 3 erzählen von der wechselhaften Geschichte des Hauses und dem Leben der jüdischen Gemeinde in Esslingen. (11.30 Uhr, Dauer: 40 Minuten wiederholt sich alle 90 Min., letzter Termin: 14.30 Uhr, Anmeldung erforderlich bis Samstag unter: https://www.esslingen.de/denkmaltag, keinath@urba-architekten.de)Mit einer historischen Standseilbahn kann man in Stuttgart fahren. (Böblinger Str. 237, 70199 Stuttgart, http://www.ssb-ag.de/erleben/stuttgarts-besondere-bahnen, 9.00 - 17.50 Uhr), Treffpunkt zu Führungen in der Bergstation: Kontakt Hans-Joachim Knupfer0711/7885-26 86)

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert.

Vor Ort wird der Tag von unzähligen Veranstaltenden organisiert: von Denkmaleigentümern, Vereinen, Initiativen oder hauptamtlichen Denkmalpflegern. Das diesjährige Motto: "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?"

dpa