Vincent Kompany zeigte sein typisches Vincent-Kompany-Lächeln, als er auf die Lobeshymnen von Uli Hoeneß angesprochen wurde. Der Ehrenpräsident erlebt seinen FC Bayern gerade "in einem Idealzustand", wie er vor dem knackigen Jahresendspurt mit acht Partien in den vier Wochen bis Weihnachten und der kurzen Winterpause schwärmte. Die Zuschauer hätten viel Freude am Bayern-Fußball - "und auch wir auf der Tribüne haben Spaß".
Hauptverantwortlich für das Münchner Wohlbefinden auf allen Ebenen macht der 73 Jahre alte Hoeneß Chefcoach Kompany. Und wie reagiert der Belgier darauf? Er lächelt - und sagt dann: "Es gibt keine Perfektion. Und auch wenn wir es gut machen, beim FC Bayern wollen wir immer mehr."
Kompany findet sein Glück im Job
Kompany genießt sein zweites Jahr in München. "Man muss sein Glück finden in diesem Job. Und ich weiß, was mein Job ist - stundenlang zu arbeiten, die Vorbereitung auf die Spiele richtigzumachen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da fühle ich mich am besten, wenn ich das gemacht habe in der Woche."
Die Vorbereitung auf das Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) war für den Belgier kein Idealzustand. Erst spät kamen einige Nationalspieler zurück. Aber Kompany konnte sich immerhin freuen, dass angefangen bei den DFB-Kickern um Joshua Kimmich bis hin zum Österreicher Konrad Laimer sich alle Münchner Auswahlspieler qualifiziert haben für die WM 2026.
"Keiner ist enttäuscht zurückgekommen", sagte Kompany erfreut. Darüber hinaus feierten auch die Youngster Tom Bischof und Lennart Karl bei der deutschen U21 persönliche Erfolgserlebnisse.
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Mit Volldampf kann der Coach also die noch fünf Partien in der Bundesliga, die zwei anspruchsvollen Champions-League-Aufgaben beim FC Arsenal und gegen Sporting Lissabon sowie das Achtelfinale im DFB-Pokal bei Union Berlin angehen. Das 2:2 um Ligapunkte bei den Berlinern war vor der Länderspielpause das erst Saison-Pflichtspiel, das nicht mit einem Bayern-Sieg endete. "Das habe ich in den zwei Wochen nicht vergessen", sagte Kompany.
Gnabry fällt aus - Fragezeichen bei Neuer
"Union war auswärts, jetzt spielen wir zu Hause", betonte Sportdirektor Christoph Freund mit Blick auf das Freiburg-Spiel. Und in der Bundesliga haben die Bayern noch kein Heimspiel gegen den Sportclub verloren. Und trotzdem machte Kompany dem Gegner aus dem Breisgau "viele Komplimente" für die Konstanz, mit der dort gearbeitet würde, für den speziellen "Freiburg-Modus".
Wer gegen den Europa-League-Teilnehmer im Bayern-Trikot aufläuft, das konnte Kompany zumindest auf der Torwart-Position vor dem Training am Freitagnachmittag noch nicht endgültig sagen. Kapitän Manuel Neuer plagte sich über die Woche mit einem Magen-Darm-Infekt. Jonas Urbig stünde als Ersatz bereit. Joshua Kimmich behindert dagegen seine Blessur am Fuß nicht mehr. Fehlen wird allerdings der angeschlagene Serge Gnabry.
Mit "ganz viel Energie" gegen Freiburg
Das große Arsenal-Spiel am kommenden Mittwoch in London bestimmt noch nicht Kompanys "Gedanken", wie er ausdrücklich betonte: "Die Jungs sind fit. Sie kommen mit ganz viel Energie in dieses Spiel gegen Freiburg." Es gehe nicht um Belastungssteuerung, schon gar nicht beim Kolumbianer Luis Díaz.
Der Flügelstürmer muss nach seiner Roten Karte beim 2:1 in Paris gegen Arsenal zuschauen. Wie Kompany und Sportdirektor Freund berichteten, wird Díaz von der UEFA nur für eine Königsklassen-Partie gesperrt.
Kompany will die Münchner Sieg-Maschine gleich gegen Freiburg wieder anwerfen, um in allen Wettbewerben mit idealen Voraussetzungen ins neue Jahr gehen zu können: "Vom Gefühl her ist es nicht die perfekte Saison. Man muss am Ende der Saison immer stark sein, sonst bekommst du nichts. Was du am Anfang machst, ist Bonus. Aber wir wollen am Ende noch stärker sein."