Die Südwest-CDU zieht mit einem ambitionierten Ziel in den kommenden Wahlkampf - sie will nach Worten ihres Generalsekretärs Tobias Vogt alle 70 Wahlkreise in Baden-Württemberg gewinnen. "Wir haben ein klares Ziel: Wir gewinnen alle 70 Wahlkreise! Weil wir die besten Köpfe und die besten Lösungen haben", sagte Vogt vor dem anstehenden Landesparteitag in Heidelberg, auf dem das Wahlprogramm beschlossen werden soll, der Deutschen Presse-Agentur.
Bei der Landtagswahl 2021 gewann die CDU lediglich 12 Direktmandate. 58 Wahlkreise gingen damals an die Grünen. Das Kandidatenfeld seiner Partei bei der kommenden Wahl sei "ein Spiegelbild der Vielfalt und Kompetenz, die unser Land braucht", sagte Vogt. Er verwies auf einen Mix aus "jungen Startern und erfahrenen Köpfen, Frauen und Männern", die wüssten, "wo es hakt", und mit Leidenschaft für ihre Heimat kämpften.
"Abstieg und Unsicherheit" durch AfD-Politik
Generalsekretär Vogt grenzte sich gleichzeitig zur AfD ab, dem erklärten Hauptgegner der Christdemokraten im Wahlkampf. "Mit allem, was wir tun, kämpfen wir nicht nur fürs Land und die Menschen hier bei uns daheim, sondern gegen die, die unser Land kaputt machen wollen", sagte er. Die AfD stehe für Armut für Deutschland, die Partei sei eine Gefahr für Deutschland und für baden-württembergische Interessen. "Sie dienen Putin und Russland, säen Spaltung, Hass und Stillstand." Das AfD-Programm für einen Ausstieg aus EU, dem Euro und NATO würde "Armut, Abstieg und Unsicherheit für Deutschland bedeuten".
Fast 60 Jahre lang regierten die Christdemokraten in Baden-Württemberg. Dann wurden sie von den Grünen 2011 zunächst in die Opposition, dann in die Rolle des Juniorpartners gedrängt. Nun haben sie zum ersten Mal wieder gute Chancen, den Ministerpräsidenten zu stellen. Spitzenkandidat der CDU ist der 37-jährige Landeschef Manuel Hagel, der jüngster Regierungschef in der Geschichte des Landes werden will.
Bei der jüngsten Wahlumfrage von SWR und "Stuttgarter Zeitung" Mitte Oktober lag die CDU bei 29 Prozent der Stimmen. Dahinter kam die AfD mit 21 Prozent. Die Grünen kamen auf 20 Prozent der Stimmen, dahinter die SPD auf 10, die Linke auf 7 und die FDP auf 5 Prozent.