Es klingt nach dem Drehbuch für eine Tier-Komödie: Mehr als 30 Wildschweine haben in der Nacht zum Sonntag einen Teilort von Ellwangen unsicher gemacht – inklusive Bankbesuch, Zaunbruch und nächtlichem Sprint durch den Ortskern. Ein Jäger beobachtete das Treiben der Tiere.
Laut Jäger Alois Seibold hatte die Rotte am späten Samstagabend die Dorfgrenzen vom Teilort Röhlingen überschritten. Von einem Reiterhof kommend durchbrachen die Tiere demnach einen Zaun, nur Minuten später verteilten sie sich über das gesamte Dorf. "Chaos pur", sagte Seibold der "Schwäbischen Zeitung".
Fangversuche hätte er bleiben lassen und stattdessen bei der Verfolgung der Tiere viel Abstand gehalten. "Wenn die in Panik sind, geht man besser aus dem Weg", sagt Seibold.
Wildschweine verirren sich auch in Bankfiliale
Besonders kurios: Fünf der Tiere drückten im Ortszentrum gegen die Tür der örtlichen VR-Bank – mit Erfolg, wie Seibold berichtete. Die Tür öffnete sich, die Schweine traten kurz ein, schauten sich offenbar um – und verschwanden von selbst wieder. "Die waren tatsächlich kurz drin und gingen wieder", bestätigte der Jäger. "Offenbar hatten sie ihren Pin-Code vergessen", witzelte er. Überwachungskameras hielten den tierischen "Bankeinbruch" fest.
Bankvorstand Bernd Finkbeiner nahm es mit Humor: Die Filiale komme mit einem neuen Anstrich davon, der SB-Bereich sei leicht verschmutzt gewesen, sagte er der Zeitung. Auch sonst hielt sich der Schaden in Grenzen, den die Tiere angerichtet hatten – mit einer demolierten Haustür und einem beschädigten Zaun.
Gegen 3.30 Uhr seien sie langsam wieder in Richtung Wald verschwunden, so Seibold weiter. Ein Wildschwein sei auf dem Rückweg von einem Auto erfasst und getötet worden. Der Rest sei ungestört marschiert. "Der außergewöhnliche Ausflug ist also glimpflich ausgegangen."