Judentum Israels Oberrabbiner besucht zum ersten Mal Deutschland

Auf dem Platz soll die ehemalige Bornplatzsynagoge wieder aufgebaut werden. Foto: Markus Scholz/dpa
Auf dem Platz soll die ehemalige Bornplatzsynagoge wieder aufgebaut werden. Foto
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Israels Oberrabbiner Kalman Ber startet seine erste Deutschlandreise in Hamburg und informiert sich über jüdisches Leben. Ein Schwerpunkt: der geplante Neubau der Bornplatzsynagoge.

Anlässlich des Chanukka-Festes besucht der Oberrabbiner des Staates Israel, Kalman Ber, verschiedene jüdische Gemeinden in Deutschland. Seine Reise begann in Hamburg und führt ihn weiter nach Bremen, Hannover, München und Berlin.

In Hamburg informierte sich der Oberrabbiner unter anderem über den geplanten Neubau der Bornplatzsynagoge – dies sollte auch ein zentrales Thema im Gespräch mit Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit im Hamburger Rathaus sein, teilte die Bürgerschaft mit. Nach dem Eintrag in das Gästebuch der Bürgerschaft wollte Kalman Ber die Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft besuchen.

Die Bornplatzsynagoge war einst mit 1.200 Plätzen das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland. 1908 im Hamburger Grindelviertel eingeweiht, setzten Nationalsozialisten die Synagoge während der Novemberpogrome 1938 in Brand und verwüsteten sie. Ein Jahr später musste sie zwangsweise und auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen werden.

Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs im September vorgestellt

Ende 2019 hatte der Bund 600.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau an alter Stelle zur Verfügung gestellt. Ende September 2023 beschloss die Bürgerschaft die Übereignung des Grundstücks und übergab der Jüdischen Gemeinde symbolisch zwei Flurstücke auf dem Joseph-Carlebach-Platz.

Dem im September vorgestellten Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs zufolge soll die Bornplatzsynagoge eng an dem von den Nazis zerstörten Original orientiert wiederaufgebaut werden.

Der Entwurf sieht einen rund 40 Meter hohen Kuppelbau sowie mehrere eher nüchtern gehaltene Nebengebäude aus Backstein vor, in denen unter anderem die Gemeindeverwaltung, ein Café und eine eigene Reformsynagoge für das liberale Judentum untergebracht werden sollen. Zuvor hatte der Bundestag bereits mehr als 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

dpa

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