Demonstrationen Bündnis will mit Körpern Weg für AfD-Jugend versperren

Der Protest gegen die AfD-Veranstaltung am Wochenende formiert sich. Foto: Boris Roessler/dpa
Der Protest gegen die AfD-Veranstaltung am Wochenende formiert sich. Foto
© Boris Roessler/dpa
Das Bündnis "widersetzen" zeigt sich entschlossen: Die Gründung der AfD-Jugendorganisation in Gießen soll verhindert werden – dabei setzt es auf zivilen Ungehorsam und breite Unterstützung.

Vertreter des Bündnisses "widersetzen" haben ihr Ziel bekräftigt, die für diesen Samstag in Gießen geplante Gründungsversammlung der neuen AfD-Jugendorganisation zu verhindern. Man werde in der Kälte mit den Körpern Seite an Seite den Weg zur Halle versperren, sagte die Gießener Bündnis-Sprecherin Rieka Becker. Die mittelhessische Stadt werde an diesem Wochenende "die größte antifaschistische Mobilisierung erleben, die es in Deutschland je gab." 

Bereits am Vortag waren die ersten Protestierenden auf der Straße, mehrere Hundert Menschen demonstrieren in der Innenstadt gegen die bevorstehende AfD-Veranstaltung.

In Gießen und andernorts sei "kein Platz für die Menschenfeindlichkeit der AfD", sagte Becker. "Egal wo die AfD sich versammeln will, werden wir zuerst da sein." Die neue AfD-Jugendorganisation namens "Generation Deutschland" will sich am Samstag und Sonntag in der mittelhessischen Stadt gründen. Rund 30 Organisationen hatten Proteste dagegen angemeldet, zu denen rund 50.000 Menschen erwartet werden. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor. Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte sich mit Blick auf Gewaltaufrufe aus der linken Szene besorgt gezeigt. 

Ziviler Ungehorsam 

Die AfD-Jugend sei eine "rechtsextreme Kaderschmiede", die eine Bedrohung für die Demokratie darstelle, sagte "widersetzen"-Sprecher Suraj Mailitafi. Diese Bedrohung nehme man ernst. Ziviler Ungehorsam sei für das Bündnis kein Tabu, "sondern Teil unserer lebendigen Demokratie." Von Gießen werde "ein Strahl der Hoffnung" ausgehen. Konsens für den Protest sei, dass von dem Bündnis keine Eskalation ausgehen werde. "Sollte es dazu kommen, müssen wir in dem Moment entscheiden, wie wir damit umgehen." 

Becker betonte, es sei ein "ganz starkes Zeichen, dass so viele Menschen hier herkommen." Der Protest komme aus der "breiten Mitte" der Gesellschaft - Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter beteiligten sich ebenso daran wie Studierende und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

dpa