Bahr zum Ehec-Ausbruch "Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück"

Gesundheitsminister Daniel Bahr zeigt sich optimistisch: Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zum Ehec-Ausbruch betonte er, dass die Krise bald überstanden sein könnte. Dennoch will er über die Schwächen der deutschen Krisenkommunikation beraten werden.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat vor neuen Ministerberatungen in Berlin über die EHEC-Epidemie auf eine positive Entwicklung bei der Zahl der Neuinfektionen hingewiesen. "Es ist eine Tatsache, dass die Neuinfektionszahlen zurückgehen", sagte Bahr am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Indirekt führte er dies auch auf die vom Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegebenen Warnungen vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Blattsalate zurück. Es sei dem RKI gelungen, die Infektionsquelle einzugrenzen, sagte der Minister. Den Bürgern empfahl er, sie "sollten sich an die Verzehrempfehlungen halten".

Mit Blick auf Kritik an ständig neuen Spekulationen und unklaren Kompetenzen räumte Bahr Probleme bei der Kommunikation und Koordination zwischen den beteiligten Behörden und Institutionen ein. "Es wurde zu viel spekuliert. Das hat die Menschen verunsichert", sagte der Minister. Es müsse daher darüber geredet werden, wie die Koordination verbessert werden könne. Zu Forderungen nach einer neuen, zentralen Bundesbehörde im Kampf gegen Infektionskrankheiten äußerte sich Bahr skeptisch: "Für mich ist nicht entscheidend, wer welche Behörden unter sich hat." Vielmehr müsse "auf Fachebene gut zusammengearbeitet werden".

Die Bundes- und Länderminister für Gesundheit und Verbraucherschutz kommen am Vormittag in Berlin zu einer Sonderkonferenz zusammen, um über die Ehec-Erkrankungen zu beraten. Wegen des Ehec-Krisenmanagements war Deutschland auch im Ausland in die Kritik geraten.

Reuters
AFP/Reuters

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