Zunächst die schlechte Nachricht. Die schädigenden ultravioletten Strahlen der Sonne sind für Läufer besonders gefährlich. Eine Studie, gerade veröffentlicht in "Archives of Dermatology", belegt, dass Marathon-Läufer mehr veränderte Muttermale und Altersflecken haben. Damit steigt auch ihr Risiko zur Entwicklung maligner Melanome, also für Hautkrebs. Das liegt zum einem an den längeren Trainingszeiten in der Sonne. Aber wohl auch daran, dass Ausdauertraining generell das Immunsystem schwächt und Läufer so anfälliger für Krankheiten und Hautschäden macht.
Sonnenstrahlen sind aber für Läufer nicht nur schädlich. Im Gegenteil. Sie helfen unserem Körper gesund und problemlos zu arbeiten. Zum Beispiel Vitamin D. Das wird von unserem Körper produziert, wenn wir UVB-Strahlen aufnehmen. Mittlerweile leiden aber zum Beispiel Dreiviertel der US-Bevölkerung unter Vitamin D Mangel. Auch in Deutschland mehren sich die Fälle. Die Folgen sind Depressionen, geschwächte Knochen, Autoimmun-Erkrankungen bis hin zu Krebs. Wie nun in Studien belegt wurde, ist der Hauptgrund für den Mangel, dass viele heute zu wenig Zeit in der Sonne verbringen.
Auch gibt es Hinweise, dass die Haut viele Stoffe einlagert, die zum Beispiel dafür sorgen, dass die Blutgefäße elastisch bleiben und so der Blutdruck reguliert wird. Durch Sonneneinstrahlung werden diese Botenstoffe freigesetzt, was wiederum vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen soll.
Und dann gibt es noch eine Studie, die besagt, dass in der Sonne verbrachte Zeit uns schneller werden lässt. Demnach waren Radfahrer, die 20 Minuten unter einer UVA-Lampe verbrachten deutlich schneller bei einem 10 Meilen-Rennen als ohne vorherige Bestrahlung.
Also lautet die Empfehlung der Sportmediziner: Geht laufen, aber lässt euch nicht verbrennen. Wenn man rennt, bevor die Sonne hoch am Himmel steht - also vor zehn Uhr morgens und nach 16 Uhr nachmittags) - und Sonnencreme aufträgt, profitierte man noch immer. Ja, Sonnencreme reduziert die Vitamin D-Produktion, aber es reicht dennoch aus, um einen positiven Effekt für den Organismus zu erzielen. Sogar wenn man Sunblocker aufträgt.
Und wer dann noch viel schläft, regelmäßig regeneriert und sich gesund ernährt, hält auch sein Immunsystem fit. Trotzdem sollten Ausdauerläufer darauf achten, regelmäßig von einem erfahrenen Hautarzt ihre Muttermale und Altersflecken untersuchen zu lassen.