Liebesleben Fitnesstracker für den Penis: Der Datensammel-Wahn kommt im Bett an

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NEON Unnützes Wissen zu Verhütung:
1. Ein Kondom darf nach deutscher Industrienorm erst bei 18 Litern Füllmenge platzen.
2. Carl Djerassi, der Erfinder der Antibabypille, ließ sich sterilisieren.
3. Frauen, die die Pille nehmen, blinzeln im Schnitt 32 Prozent häufiger.
4. In Deutschland werden in jeder Minute 342 Kondome verbraucht.
5. Kondome aus Schafsdarm sind nach wie vor erhältlich.
6. Paviane in Nigeria verhüten mit Pflanzen. Die weiblichen Tiere fressen die Früchte der Pflanze Vitex doniana, in der das Hormon Progesteron enthalten ist.
Dauer, Stellungen, verbrannte Kalorien: Ein smartes Kondom soll künftig interessante Daten über unser Sexleben sammeln. Doch die Sache hat einen entscheidenden Haken.

Was im Schlafzimmer passiert, sollte im Schlafzimmer bleiben. So dürften wohl die meisten Paare denken. Für diejenigen, die offenherziger mit ihrem Sexleben umgehen, hat ein britischer Hersteller das "Smart Condom" erfunden. Das Gadget soll während des Sex verschiedene Daten aufzeichnen, die von einer dazugehörigen App ausgewertet werden. Via "Share"-Funktion kann man im Anschluss seine Freunde am Sexleben teilhaben lassen - oder sogar eine weltweite Community.

Smartes Kondom
Bilder des Fitnesstrackers "i.Con" gibt es noch nicht - lediglich ein Bild der Verpackung
© Open Umbrella

Der Hersteller - ein britischer Kondomproduzent - vermarktet das Liebes-Gadget als Kondom. Das ist es jedoch nicht. Beim "i.Con" handelt es sich um einen Ring, der über ein herkömmliches Kondom gestülpt wird und am unteren Ende des Penisschafts nahe des Körpers sitzt. Nach Angabe des Herstellers ist das Gerät wiederverwendbar, "wasserfest und leichtgewichtig".

Mithilfe von Sensoren und eines Nano-Chips soll das Gerät Daten sammeln und im Anschluss via Bluetooth auf das Smartphone übertragen. Die Funktionsweise des "i.Con" erinnert damit an bekannte Fitness-Tracker wie Fitbit - mit einem Unterschied: Das intelligente Kondom liefert dem Nutzer nicht nur allgemeine Informationen wie den Kalorienverbrauch, sondern auch pikante Details. Darunter: die Dauer des Geschlechtsverkehrs, die Anzahl und Geschwindigkeit der Stöße und die durchschnittliche Hauttemperatur während des Akts. Auch über die verwendeten Stellungen soll das Gerät Auskunft geben. Das hoffen zumindest die Erfinder. Eine entsprechende Funktion befinde sich derzeit noch in der Testphase, heißt es.

Smartes Kondom liefert Zahlen und Daten - aber was sagt das über die Qualität?

Nach dem Sex überträgt der Ring die Daten auf das Smartphone. Diese können entweder für den privaten Gebrauch genutzt oder mit Freunden geteilt werden. Auch Vergleiche in einer weltweiten "i.Con"-Community sollen nach Angabe des Herstellers möglich sein. Dabei handelt es sich jedoch noch um Zukunftsmusik. Der Tracker soll erst im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen und zunächst ausschließlich über den Online-Shop des Herstellers vertrieben werden. Der wiederum setzt große Hoffnungen in das Produkt und macht keinen Hehl daraus. "i.Con" soll künftig in Geschäften "weltweit" zu einem Preis von 60 Pfund, also rund 70 Euro, verkauft werden, heißt es auf der Homepage.

Laut Hersteller soll das Gerät die "technologische Zukunft" im Schlafzimmer einläuten. Doch ob es soweit kommt, ist fraglich. Denn abgesehen von einigen interessanten Daten rund ums Sexleben liefert das Gadget kaum Mehrwert. So handelt es sich bei den Daten um reine Zahlen, die nichts über die tatsächlich erlebte Qualität aussagen. Und um die beurteilen zu können gibt es eine wesentlich schönere Form der Bestätigung: einen glücklichen und zufriedenen Partner.

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ikr

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