Die überwiegende Mehrheit der Deutschen isst weiterhin so viele Pommes frites und Chips wie vor dem Nachweis von Acrylamid in Lebensmitteln. Nur 15 Prozent haben ihr Ernährungsverhalten auf Grund der Berichte über die Krebs erregende Substanz in Lebensmitteln verändert. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts polis im Auftrag der Deutschen Presse- Agentur (dpa) von Anfang Februar. 17 Prozent der Bundesbürger bereiten jedoch einige Speisen anders zu, nachdem Experten dazu geraten haben, beim Backen und Frittieren weniger hohe Temperaturen einzustellen.
Gut zwei Drittel (67 Prozent) der 1013 Befragten gaben an, sich keine Sorgen über die Belastung durch Acrylamid zu machen. Nur 18 Prozent bekennen, Angst vor einer Krebserkrankung durch Acrylamid zu haben. Frauen sehen noch eher als Männer eine gesundheitliche Gefährdung durch Acrylamid. 22 Prozent haben Angst vor einer Krebserkrankung durch diese Substanz, jedoch nur 15 Prozent der Männer.
In Westdeutschland wird die Gefahr von Acrylamid höher eingeschätzt als in Ostdeutschland. 66 Prozent der Befragten aus den alten Bundesländern machen sich wegen des Stoffes eigentlich keine Sorgen. In den neuen Ländern sind es sogar 74 Prozent. 21 Prozent der Menschen mit Hauptschulabschluss bereiten Essen nun anders zu aber nur 16 Prozent derjenigen mit Abitur.
Schwedische Forscher hatten im vergangenen April Acrylamid in Lebensmitteln entdeckt. Das Gift wurde unter anderem in Kartoffelchips, Knäckebrot, Cornflakes und Popcorn nachgewiesen. Auch in Haushalten entsteht es bei der Zubereitung von Pommes frites, Bratkartoffeln oder Plätzchen, insbesondere bei sehr hohen Temperaturen.