Der zweite Lockdown ist in vielen Ländern der Welt verhängt worden. Doch im Vergleich zum ersten im Frühjahr stehen jetzt auch die größten christlichen Feierlichkeiten des Jahres vor der Tür: die Weihnachtstage. In der besinnlichen Zeit trifft sich normalerweise die gesamte Familie zum gemeinsamen Fest. Plätzchen backen mit Oma und Opa scheint aber dieses Jahr nicht so stattfinden zu können, wie wir es gewohnt sind. Der britische Nationalheld Tom Moore hat deswegen eine wichtige Bitte an die jungen Menschen: "Ruft eure Großeltern an!" Der 100-jährige Kriegsveteran kennt die Einsamkeit, mit der viele ältere Menschen tagtäglich zu kämpfen haben. Seine Frau Pamela lebt in einem Pflegeheim. Dort besucht er sie, so oft er kann, doch viele der anderen Bewohner erhalten nie Besuch. "Viele Menschen sind im Moment nicht glücklich. Ich denke, es liegt an uns, wo immer wir können, ein bisschen Freundlichkeit zu zeigen, auch wenn es schwierig ist", sagt Moore in einem Podcast der britischen Zeitung "Metro".
"Schickt einen Weihnachtsgruß, das wäre das Schönste"
Moore wurde in der ersten Coronawelle überraschend zum Star der Nation. Der damals 99-Jährige sammelte mit einer sportlichen Aktion Spenden für das Nationale Gesundheitssystem NHS. 100 Runden wollte er bis zu seinem 100 Geburtstag mit seinem Rollator in seinem Garten drehen, um so 1000 Pfund (rund 1125 Euro) zu sammeln. Die Aktion erhielt ein großes Medienecho, knapp 36 Millionen Euro sind für den guten Zweck zusammengekommen. Zu seinem 100 Geburtstag erhielt der Kriegsveteran die größte Ehrung der royalen Familie: Die Queen schlug ihn zum Retter. Seitdem darf er sich Sir Tom Moore nennen.
Mit dem zweiten Lockdown kehrt Moore mit einer neuen Aktion zurück. Angesichts der Isolation, die Ältere seit Monaten verspüren, ruft er die Menschen auf, gemeinsam zu laufen und zu reden. "Walk and Talk", nennt er es. Seine Wohltätigkeitsstiftung "The Captain Tom Foundation" richtete den Hashtag WalkandTalk ein, durch den Menschen ihre Geschichten teilen können. "Die Jungen können von den Alten lernen", sagt Moore. Die ältere Generation hat schwere Zeiten durchmachen müssen, einige überstanden sogar zwei Kriege. Daraus können die Jungen lernen, mit der aktuellen Coronakrise umzugehen. "Schickt eine Weihnachtskarte oder eine -nachricht, ruft an, ein Videoanruf wäre sicher das Schönste", sagt Moore der "Metro".
Quelle: "Metro"