Seit den frühen Morgenstunden läuft an den landeseigenen Krankenhäusern Vivantes und Charité in Berlin ein dreitägiger Streik von Pflegekräfte und anderen Beschäftigten. Es seien bis Mittag weitere Gespräche über eine Notdienstvereinbarung mit den beiden Kliniken geplant, sagte die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi, Meike Jäger, am Morgen im RBB-Inforadio. "Wir haben natürlich ein Interesse, diese Notdienstvereinbarung so abzuschließen, dass das Streikrecht der Beschäftigten auch gewahrt bleibt." Die Arbeitgeberseite sei nicht bereit, planbare Operationen abzusagen, wenn sich eine hohe Streikbereitschaft abzeichne.
Pflegekräfte kämpfen für faire Arbeitsbedingungen
Die Gewerkschaft kämpft in der Tarifauseinandersetzung unter anderem für eine Angleichung der Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten, auch in den Tochterunternehmen. Außerdem geht es um einen Tarifvertrag, der eine Mindestpersonalausstattung für Stationen und Bereiche festlegt. Er soll zudem Regelungen zum Belastungsausgleich enthalten für den Fall, dass diese tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden. Außerdem wollen Angestellte von Vivantes-Tochterunternehmen den vollen Tariflohn des öffentlichen Dienstes erhalten.
Sowohl Vivantes als auch die Charité haben planbare Eingriffe abgesagt. Vor der Vivantes-Zentrale in Reinickendorf ist ab 10.30 Uhr eine Kundgebung geplant. Der Arbeitskampf soll bis Donnerstag, 6.00 Uhr, andauern.

Sehen Sie im Video: 80 Prozent der Ärzte und Pflegenden an der Berliner Charité sind mittlerweile gegen Corona geimpft. Darauf ist man stolz. Wenig Verständnis hat Intensiv-Pflegerin Julia Ruhla für Leute, die zögern. Die meisten ihrer Patienten seien aktuell zwischen 20 und 30 Jahren alt.