Ökotest Verlässliche Blutsauger: Fast alle Tampons schneiden mit Bestnote ab

Tampons im Oekotest
Saubere Leistung: Oekotest kann alle getesteten Tampon-Marken empfehlen.
© Ablozhka / Getty Images
Tampons sind nach wie vor das beliebteste Menstruationsprodukt. Aber sind sie so gut wie ihr Ruf? Oekotest hat den Praxistest gemacht und 19 verschiedene Blutsauger geprüft. Das Ergebnis ist überaus erfreulich.

Menstruationstassen und Periodenunterwäsche sind zwar in Sachen Umweltfreundlichkeit die besseren Varianten, die meisten Frauen vertrauen aber dennoch weiterhin auf Tampons. Sie sind noch immer das beliebteste Periodenprodukt. Ein Fehler ist das nicht. Denn wie Ökotest in der aktuellen Prüfung herausgefunden hat, ist die Nutzung gesundheitlich unbedenklich. 17 von 19 getesteten Tampons mit der Saugstärke "3 Tröpfchen" schnitten mit Bestnote ab, zwei mit "gut".

Während bei vergangenen Prüfungen auch schon bedenkliche Stoffe in Tampons gefunden wurden, hat Oekotest dieses Mal hierzu gar nichts zu bemängeln. Es wurden weder hautreizende Stoffe noch Umweltgifte oder Rückstände aus den Bleichprozessen gefunden. Dafür überzeugten die Tampons mit einer guten Saugleistung, solider Stabilität und Robustheit. Lediglich zwei Tamponmarken mussten eine Abwertung hinnehmen. Bei der Normamarke "Floriola" und den "Naturell"-Tampons von Globus sei der Faden laut den Testern schon "bei mittelmäßigen Kraftaufwand" gerissen.

"Sehr gute" Tampons ab zwei Cent das Stück

Und auch in Sachen Preis weiß Ökotest Positives zu berichten. Die günstigsten gibt es im Müller Drogeriemarkt. Die "Duchesse" Tampons kosten 2 Cent pro Stück, die "Organyc" kosten mehr als das Zehnfache (22 Cent/Stück) und sind die teuersten in der Auswahl, bestehen dafür aber komplett aus Bio-Baumwolle. Seit Beginn des Jahres 2020 zählen Menstruationsartikel zu den Dingen des täglichen Bedarfs. Seither wird nicht mehr der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent für diese Produkte berechnet, sondern der ermäßigte von 7 Prozent.

Daraufhin senkten die Hersteller die Preise und haben diese – mit wenigen Ausnahmen – auch nicht wieder angehoben. Trotz der Erhöhungen sind die Preise aber weiterhin unter dem Preis vor der Steuersenkung. Lediglich Hersteller Johnson&Johnson fällt negativ auf. Dieser trickste, veränderte seine "o.b"-Tampons, änderte den Namen und korrigierte den Preis nach oben.

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Bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit. Dazu gibt es bisher nur wenige griffige Daten. Ökotest führt eine Studie an, welche die Firma Einhorn in Auftrag gegeben hatte und die zu dem Ergebnis kam, dass Menstruationstassen auch dann ökologisch nachhaltiger als Wegwerfprodukte seien, wenn diese aus Bio-Baumwolle bestünden. Sollen es trotzdem Tampons sein, dann sind die aus Bio-Baumwolle die umweltverträglichsten. "Die Naturfaser wird pestizidfrei angebaut – und Bio-Tampons verzichten meist auf ein Kunststoffvlies um den Saugkern", so Ökotest. Immer wieder wird auch vor der Möglichkeit gewarnt, dass sich über Tampons oder die Plastikverpackung Schadstoffe im Körper ansammeln könnten, ist bei "Quarks" nachzulesen. Eine Gefahr, die man mit Bio-Produkten ebenfalls umgehen kann.

Doch trotz der Top-Ergebnisse sollten Frauen bei der Nutzung von Tampons immer die mögliche Gefahr eines Toxischen Schocksyndroms (TSS) im Hinterkopf behalten. Wenn ein Tampon zu lange getragen wird, kann das ein TSS verursachen. Das ist zwar sehr selten, kann aber lebensgefährlich sein, daher wird davor auf jeder Tampon-Packung gewarnt. Ob die Menstruationstasse jedoch ungefährlicher ist, ist bisher nicht stichhaltig bewiesen.

Alle Testergebnisse können Sie gegen Gebühr bei oekotest.de nachlesen.

tpo

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