Toter durch Schweinegrippe Erster H1N1-Todesfall in Deutschland bestätigt

In Deutschland ist erstmals eine Patientin an Schweinegrippe gestorben. Die Frau war bereits Ende September in der Essener Uniklinik einer Superinfektion mit Multiorganversagen erlegen. Umfangreiche Tests zeigten jetzt, das H1N1-Virus bereitete den Boden für die Bakterien.

Eine 36-jährige Patientin des Essener Universitätsklinikums ist tatsächlich an Schweinegrippe gestorben. Dies hätten Mediziner in umfangreichen Untersuchungen nachgewiesen, teilte die Klinik am Donnerstag mit. Die Experten hatten neben dem H1N1-Virus bei der übergewichtigen Risikopatientin mehrere resistente Bakterien festgestellt. Das H1N1-Virus habe dabei jedoch "Tür und Tor" für die anderen Bakterien geöffnet, hieß es. Die Frau war Ende September im Essener Klinikum an akutem Lungen- und Multiorganversagen gestorben.

Nach einer verschleppten Grippe war die Frau in ein Krankenhaus in Gelsenkirchen gekommen und musste dort wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes künstlich beatmet werden. Wegen der besseren Behandlungsmöglichkeiten mit einer künstlichen Lunge wurde die 36-Jährige ins Essener Universitätsklinikum gebracht. Dort wurde neben Pilzerregern und Bakterien auch das Schweinegrippe-Virus entdeckt. Die Frau starb zehn Tage, nachdem sie in die Uniklinik verlegt worden war. Dass andere Patienten durch die Frau mit dem Virus infiziert worden sind, hat die Klinik ausgeschlossen.

In Deutschland hat es bereits einzelne schwere Fälle von Schweinegrippe gegeben. In der Nacht auf Dienstag ist ein fünfjähriger Junge in einem Münchner Krankenhaus an einer schweren Lungenentzündung gestorben. Bei dem Kind aus dem Landkreis München war auch das Schweinegrippe-Virus nachgewiesen worden. Ob H1N1 ursächlich für den Tod verantwortlich ist, ist allerdings noch nicht klar. In der Regel verlaufen die Erkrankungen nach Angaben des Robert Koch-Instituts hierzulande jedoch mild.

AP · DPA
DPA/AP

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