Viele Autofahrer setzen sich zwar nicht mehr unmittelbar nach dem Alkoholgenuss selbst ans Steuer, glauben aber, am Morgen darauf wieder fahren zu können, warnt die Deutsche Verkehrswacht (DVW). Oft ist jedoch noch so viel Alkohol in der Blutbahn, dass Wahrnehmung und Reaktionsvermögen deutlich eingeschränkt sind und die Fahrer sich und andere - oft unwissend - in Gefahr bringen.
Das Gesetz macht keinen Unterschied zwischen frisch getrunkenem und Rest-Alkohol. Wer zum ersten Mal mit 0,5 Promille Blutalkohol erwischt wird, bekommt vier Punkte in Flensburg und 250 Euro Geldbuße aufgebrummt. Zudem ist der Führerschein für einen Monat weg. Schon ab 0,3 Promille sind Einschränkungen des Sehfeldes sowie Probleme bei der Einschätzung von Entfernungen zu verzeichnen. Wer mit 0,3 Promille einen Unfall baut, muss unter Umständen sogar mit Führerscheinentzug und Freiheitsstrafe rechnen.
Der Körper eines gesunden Erwachsenen baut den Angaben zufolge pro Stunde nur etwa 0,08 bis höchstens 0,2 Promille ab. Wer wie viel verträgt und wie schnell der Alkohol abgebaut wird, hänge von vielen Faktoren ab. Ein leerer Magen, zu wenig Schlaf und Nikotin lassen den Alkohol schneller zu Kopf steigen und erschweren die Entgiftung. Aber auch Gewicht, Alter und Geschlecht spielen eine Rolle: Frauen vertragen im allgemeinen weniger Alkohol als Männer und bauen ihn auch langsamer ab, ähnliches gilt für ältere und leichtere Menschen.
Als Faustregel kann man von 0,15 Promille Alkohol-Abbau pro Stunde ausgehen. Und: Tabletten, starker Kaffee oder Cola machen keinesfalls nüchterner. Sie belasten den Organismus eher zusätzlich, auch wenn man sich danach besser fühlen sollte.