Im Januar sind viele Menschen noch von guten Vorsätzen beseelt. Sie wollen mehr Sport machen, abnehmen, einen Monat lang vegan leben – oder vier Wochen auf Alkohol verzichten. "Dry January" nennt sich der alkoholfreie Jahresbeginn und ist bei vielen schon fast Tradition. In Großbritannien hat das jetzt aber zu einem überraschenden Effekt geführt. Denn wie ein professioneller Marihuana-Dealer der britischen Zeitung "Metro" berichtete, ersetzen viele Briten das abendliche Glas Wein nun durch einen Joint.
Die Geschäfte liefen so gut wie lange nicht, sagt der Mann, der über Telegram in Kontakt mit den Käufern steht. Er habe zahlreiche neue Kunden gewonnen. "Ich habe eine Menge neuer Käufer, die normalerweise kein Marihuana rauchen, aber jetzt etwas brauchen, um das Gefühl zu ersetzen, das ihnen Alkohol gibt", sagt der Dealer. "Vergesst den 'Dry January', das ist der 'High January'!"
Dealer berichtet von neuer Kundschaft
Die neuen Kunden wollen aber keinesfalls irgendein Marihuana aus zweifelhafter Quelle, das womöglich mit Pestiziden belastet ist oder mit irgendetwas gestreckt wurde. Die Kundschaft achte inzwischen auf Qualität, so der Dealer – und verlange nach "kalifornischem Super-Weed". Denn seit Marihuana in Teilen der USA, wie etwa in Kalifornien, legal ist, brachten Züchter immer neue Cannabis-Sorten hervor, die teils sehr viel stärker als üblich sind. Und von dem sogenannten "Cali" verkaufe er derzeit enorm viel.
Experten streiten darüber, ob der Marihuanakonsum nun gesünder, schlimmer oder ähnlich ungesund wie Alkohol ist. Eines sollte allen, die sich ihren "Dry January" auf diese ungewöhnliche Weise angenehmer gestalten wollen, allerdings klar sein: Noch ist Cannabis sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland verboten. Politische Vorstöße, das zu ändern, scheiterten in den vergangenen Jahren stets schnell wieder.
Quelle: "Metro"