Herr Mayet, die Oberammergauer gelobten 1633 nach schrecklichen Pestzeiten, alle zehn Jahre die Passionsgeschichte aufzuführen. Wie fühlt es sich an, diesen Schwur brechen zu müssen?
Wir haben die Passionsspiele glücklicherweise nicht absagen müssen, sondern bloß verschoben. Trotzdem ist es wie ein Schlag in die Magengrube.
Sie sind zum zweiten Mal für die Hauptrolle besetzt: als Jesus von Nazareth. Haben Sie in den vergangenen Wochen gebetet, das Unheil möge vorüberziehen?
Ich glaube nicht an einen strafenden Gott, der entscheidet, wen es erwischt und wen nicht. Als Corona näher kam, hat es sicher das eine oder andere Stoßgebet gegeben.