Bibliotheken sind "wohlangelegte Gärten, wo es uns bei jedem Schritt neue Blumen aufsprießen, die die Gegend verschönern und das Vergnügen von sich duften." So schrieb der deutsche Theologe und Pädagoge Johann Christoph Stockhausen im Jahr 1771.
Bibliotheken blicken auf eine bewegte Vergangenheit und sind so vielfältig wie die Menschheit selbst. Die ältesten noch existierenden Bibliotheken Europas stammen aus dem frühen Mittelalter. So existierte die Stiftsbibliothek St. Gallen in der Schweiz seit dem 8. Jahrhundert, die Vatikanische Apostolische Bibliothek in Rom seit dem Jahr 800, und die Bibliothek der Erzabtei St. Peter in Salzburg seit der Mitte des 9. Jahrhunderts.
Die schönsten Bibliotheken dieser Welt
Dies sind nur drei der Bibliotheken, die der Fotograf Massimo Listri für den Bildband "The World’s Most Beautiful Libraries" für die Ewigkeit festgehalten hat. Im Dezember 2022 erschien das prächtige Werk mit großformatigen Fotografien, die eine Auswahl an schönsten Bibliotheken dieser Welt zeigen – erbaut zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert.
Kompakte Ausgabe auf dem Markt
Nach dem XXL-Bestseller bringt der Taschen Verlag nun aber eine kompaktere Ausgabe dieses Werks, die den Geldbeutel schont. Die fotografische Reise führt durch geschnitzte Holztüren, über geheimnisvolle Wendeltreppen, entlang exquisiter, mit Regalen gesäumte Korridore. Auf seiner Fotoexpedition besucht Listri das Kloster St. Michael in Metten, die Palastbibliothek von Mafra oder das "Königliche portugiesisches Kabinett der Literatur" in Rio de Janeiro. Seine Bilder fangen stets die Atmosphäre der jeweiligen Bibliothek eindrucksvoll ein und zeigen die wertvollsten Bestände und einmalige Gestaltungsdetails.
Die Autoren
Aufsätze von Elisabeth Sladek und Georg Ruppelt begleiten die Fotografien von Listri in drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Französisch. Sladek studierte in Wien Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Judaistik und schrieb ihre Dissertation am Max-Planck-Institut in Rom. Ruppelt studierte Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Philosophie promovierte über "Friedrich Schiller im nationalsozialistischen Deutschland". Nach dem Studium begann er die Bibliothekarslaufbahn und wurde nach verschiedenen Stationen 1987 stellvertretender Direktor an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und leitete dann von 2002 bis 2016 als Direktor die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover.