Platz 1 (1) "Stromberg - Der Film"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Christoph Maria Herbst ("Der Wixxer") und Bjarne Mädel ("Der Tatortreiniger")
Die Geschichte in einem Satz:
Zum Firmenjubiläum macht sich Stromberg mitsamt seiner Mitarbeiter aus der Schadensregulierung auf in ein Landhotel, wo die gesamte CAPITOL-Belegschaft feiern soll, er aber angesichts der bevorstehenden Schließung seiner Filiale vor allem den eigenen Wechsel in die Zentrale vorbereiten will.
Geschwister im Kinoversum:
die "Stromberg"-Serie
Warum Sie den Film sehen sollten:
Wenn Sie zur kleinen, aber feinen Fangemeinde der nach fünf Staffeln eingestellten Kult-Mockumentary-Comedy "Stromberg" gehören, versteht sich ein Kinobesuch sicherlich von selbst. Vielleicht waren Sie sogar unter jenen, die via Crowdfunding diesen Kinoabstecher überhaupt erst möglich gemacht haben. Selbst wer im Fernsehen nie eingeschaltet hat, dürfte sich hier nun amüsieren, dafür sorgt nicht zuletzt das komödiantische Talent von Christoph Maria Herbst oder Bjarne Mädel. Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass der ungemütliche "Stromberg"-Witz in 25-minütigen Episoden noch besser funktionierte als im Leinwandformat.
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Platz 2 (-) "Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman"

Wen Sie kennen könnten: die Stimmen von Matze Knop ("Die Superbullen"), Hella von Sinnen ("Neues vom Wixxer"), Andrea Sawatzki ("Erkan und Stefan - Der Tod kommt krass ") und Christian Berkel ("Das Experiment")
Die Geschichte in einem Satz:
Mr. Peabody, seines Zeichens Nobelpreisträger, Olympiasieger und rundum genialer Hund, hat eine Zeitreise-Maschine erfunden und reist zusammen mit seinem menschlichen Adoptivsohn Sherman zurück zu den entscheidensten Momenten der Weltgeschichte, was allerdings nur so lange gutgeht, bis der Kleine aus Versehen die Vergangenheit verändert.
Geschwister im Kinoversum:
"Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Die Vorlage dieses neuen Animationsfilms aus dem Hause DreamWorks (Figuren aus der 60er Jahre TV-Show "Rocky & Bullwinkle") kennt bei uns kein Mensch. Aber einem unterhaltsamen und visuell überzeugenden Familienspaß steht das nicht im Wege. Die Gags reichen von bizarr bis harmlos, nur die gut gemeinten Botschaften hätten gerne etwas weniger aufgetragen werden dürfen.
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Platz 3 (2) "Vaterfreuden"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur und Darsteller Matthias Schweighöfer ("What a Man") und die Darsteller Tom Beck ("Zweiohrküken") und Friedrich Mücke ("Friendship!")
Die Geschichte in einem Satz:
Felix genießt das sorglose Singledasein, das er auf Anregung seines Bruders mit Samenspenden finanzieren will, in vollen Zügen, doch als er nach einem peinlichen Frettchenbiss unfruchtbar wird, erwacht plötzlich die Familiensehnsucht und er sucht nach der eigentlich anonymen Frucht seiner Lenden...
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen sollten:
Die Print-Kollegen beim stern listen in der aktuellen Ausgabe sehr amüsant auf, welche zehn Zutaten bei einem Film von und mit Matthias Schweighöfer nie fehlen dürfen. Auch seine dritte Regiearbeit "Vaterfreuden" entspricht natürlich genau diesem Schema. Deswegen sagen wir es einfach mal so: Wenn Sie sich über den omnipräsenten Berliner bislang immer amüsiert haben, dann dürften daran auch das bissige Frettchen und Milan Peschel als Hühnerei nichts ändern.
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Platz 4 (3) "Recep Ivedik 4"

Wen Sie kennen könnten: wenn Sie Fans der Reihe sind natürlich Darsteller Sahan Gökbakar
Die Geschichte in einem Satz:
Das Grundstück, auf dem Recep Ivedik Fußball-Unterricht gibt, wurde verkauft und soll bebaut werden und die einzige Chance, das Gelände zu behalten, ist ein Wettbewerb, der das nötige Geld einbringen soll.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film vielleicht sehen sollten:
Weil es immer wieder spannend ist, in Parallelwelten abzutauchen. Und genau das ist das türkische Mainstreamkino, sobald es auf deutschen Leinwänden auftaucht. Kaum je verirrt sich ein Zuschauer in diese Filme, der nicht mindestens türkische Verwandtschaft hat. Aber trotzdem machen die Filme richtig Kasse. Allen voran die Komödienreihe um den liebenswerten Recep, die nun schon in die vierte Runde geht.
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Platz 5 (-) "Pompeii 3D"

Wen Sie kennen könnten: den Darsteller Kiefer Sutherland ("24")
Die Geschichte in einem Satz:
Im Jahr 79 n. Chr. legt sich der Sklave Milo in seiner Liebe zu der schönen Cassia ausgerechnet mit dem skrupellosen Senator Corvus an, was allerdings bald schon das geringere Problem ist, als plötzlich der Vesuv auszubrechen droht.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film zur Not sehen können:
Sagen wir es mal so: Die Frisur von "Game of Throne"-Star Kit Harington ist Oscar-verdächtig. Und Kiefer Sutherland mal wieder auf der Leinwand statt auf dem Bildschirm zu sehen, ist eine Freude. Ganz abgesehen davon, dass der Film zumindest im Vergleich mit anderen von Paul W. S. Anderson ("Die drei Musketiere", "Resident Evil") erstaunlich gelungen ist. Wirklich gut ist er deswegen allerdings trotzdem nicht.
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Platz 6 (4) "Monuments Men"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur und Darsteller George Clooney ("Gravity") und die weiteren Darsteller Matt Damon ("Good Will Hunting"), Bill Murray ("Lost in Translation"), Cate Blanchett ("The Aviator"), John Goodman ("The Big Lebowski") und Jean Dujardin ("The Artist")
Die Geschichte in einem Satz:
Kunstwissenschaftler Frank Stokes wird kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs vom US-Militär damit beauftragt, eine Truppe zusammenzustellen, die in Europa verhindern soll, dass Hitler seine Beutekunst zerstört und die Welt um einige ihrer größten Schätze bringt, doch natürlich erweisen sich Bildhauer, Architekten und andere Fachexperten als nur bedingt einsatztauglich.
Geschwister im Kinoversum:
"Inglourious Basterds", "Gefährten"
Warum Sie den Film nicht unbedingt sehen müssen:
Die wahre Geschichte der "Monuments Men", die für den Erhalt einiger der bedeutendsten Kunstwerke der Welt verantwortlich waren, ist hoch spannend. George Clooneys historisch nicht immer ganz korrekte Verfilmung des gleichnamigen Sachbuchs ist es dagegen leider nicht. Ziemlich unentschlossen plätschert der Film vor sich hin, und die Mischung aus Humor (auf den sich die tolle Besetzung natürlich bestens versteht) und realer Tragik geht vor dem Hintergrund des Krieges mehr als einmal nicht auf.
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Platz 7 (5) "American Hustle"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur David O. Russell ("Silver Linings") und die Darsteller Christian Bale ("The Dark Knight"), Amy Adams ("The Master"), Jennifer Lawrence ("Silver Linings"), Bradley Cooper ("Hangover") und Jeremy Renner ("The Town")
Die Geschichte in einem Satz:
Als die beiden Betrüger Irving und Sydney in den Siebziger Jahren von FBI-Agent Richi DiMaso hochgenommen werden, steckt er sie nicht in den Knast, sondern will mit ihrer Hilfe größere Fische fangen und mittels eines vermeintlichen Anlagegeschäfts korrupte Politiker überführen.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen sollten:
Sollte der zehnfach nominierte Film am Ende tatsächlich "12 Years a Slave" und/oder "Gravity" den Oscar wegnehmen sollte, wären wir ehrlich gesagt ganz schön sauer. Denn dafür hat der neue Film von David O. Russell inhaltlich doch einfach ein bisschen zu wenig zu bieten. Aber es ist auch weniger die auf der realen Operation Abscam basierenden Geschichte, um die es hier geht. Im Zentrum stehen die durch die Bank großartigen Schauspieler in ihren fantastischen Seventies-Kostümen und -Frisuren - und die machen unglaublich viel Spaß.
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Platz 8 (-) "Jack Ryan: Shadow Recruit"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur und Darsteller Kenneth Branagh ("Thor") und die weiteren Darsteller Chris Pine ("Star Trek"), Kevin Costner ("Der mit dem Wolf tanzt") und Keira Knightley ("Fluch der Karibik")
Die Geschichte in einem Satz:
Ex-Soldat Jack Ryan wird an der Wall Street von der CIA abgeworben und nach Moskau geschickt, wo er bald einen nicht nur auf die Börsen gerichteten Terroranschlag des russischen Oligarchen Cherevin verhindern muss, sondern plötzlich auch von seiner nichts ahnenden Freundin Cathy konfrontiert wird.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film nicht sehen sollten:
Nichts gegen die strahlend blauen Augen von Chris Pine. Aber einen durchschnittlichen Actionfilm verwandeln auch die nicht in einen guten. Vielleicht hätte Regisseur Kenneth Branagh mehr Energie darauf verwenden sollen, echte Spannung zu kreieren als bloß sich selbst als Klischee-Bösewicht eitel in Szene zu setzen. Oder er hätte Knightley aus ihrer undankbar-unglaubwürdigen Girlfriend-Rolle retten können. So aber wird aus den erfolgreichen Romanvorlagen von Tom Clancy auch im vierten Anlauf (nach Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck in der Agenten-Rolle) leider keine gelungene Kino-Reihe.
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Platz 9 (6) "The Wolf of Wall Street"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur Martin Scorsese ("Goodfellas") und die Darsteller Leonardo DiCaprio ("Titanic"), Jonah Hill ("Moneyball"), Matthew McConaughey ("Magic Mike") und Jean Dujardin ("The Artist")
Die Geschichte in einem Satz:
Mitte der 80er Jahre wird der junge Börsenmakler Jordan Belfort von seinem Mentor nicht nur in die verlockende Welt der Drogen und der Prostitution an der Wall Street eingeführt, sondern lernt auch die Lektion, dass man zum Reichwerden nicht an das Wohl der Klienten, sondern die eigenen Provisionen denken sollte, was sich Belfort prompt zu Herzen nimmt und eine ebenso beachtliche wie skrupellose Karriere im Finanzgeschäft hinlegt, bei der zwangsläufig auch bald das FBI vor der Tür steht.
Geschwister im Kinoversum:
"Wall Street - Geld schläft nicht", "Casino"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Dass Martin Scorsese in seiner langen Karriere bereits (noch) bessere Filme gedreht hat, wird niemand ernstlich bestreiten. Doch auch dieses Mal ist ihm einer gelungen, den man schon allein aufgrund seiner Wuchtigkeit und Detailversessenheit gesehen haben sollte. Von einem - wie meistens bei Scorsese - blendend aufgelegten DiCaprio und tollen Nebendarstellern ganz zu schweigen. Und nicht zuletzt lässt sich herrlich darüber diskutieren, welche moralische Aussage der Regie-Maestro mit diesen drei Stunden Luxus-Ausschweifungen, Koks-Exzessen und Nuttenpartys eigentlich treffen wollte.
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Platz 10 (-) "Philomena"

Wen Sie kennen könnten: Darstellerin Judi Dench ("James Bond 007: Skyfall")
Die Geschichte in einem Satz:
Eigentlich hat der zynische Journalist Martin Sixsmith keine Lust auf menschelnde Geschichten, doch dann hilft er doch der 70-jährigen Philomena bei der Suche nach ihrem Sohn, den sie 50 Jahre zuvor auf Drängen irischer Nonnen zur Adoption freigeben musste.
Geschwister im Kinoversum:
"Die unbarmherzigen Schwestern"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Regisseur Stephen Frears war für Meisterwerke ("Mein wunderbarer Waschsalon") genauso verantwortlich wie für Totalausfälle ("Lady Vegas"). Zum Glück fällt "Philomena" eher in erste Kategorie. Was zum einen am wunderbar pointierten, aber gleichermaßen berührenden Drehbuch von Hauptdarsteller Steve Coogan, zum anderen an der immer famosen Judi Dench in der Titelrolle liegt.
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