"Inside Llewyn Davis"

Wen Sie kennen könnten: die Regisseure Joel und Ethan Coen ("No Country For Old Men") und die Darsteller Justin Timberlake ("The Social Network"), John Goodman ("The Big Lebowski") und Carey Mulligan ("Der große Gatsby")
Die Geschichte in einem Satz:
Für Folk-Musiker Llewyn Davis läuft es 1961 in New York nicht rund: die letzte Platte hat sich so schlecht verkauft, dass sein Manager hinschmeißt, seine Ex ist längst mit einem Konkurrenten zusammen und dann kommt ihm beim Couch-Surfen auch noch eine Katze abhanden.
Geschwister im Kinoversum:
"Crazy Heart", "A Serious Man"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Dass die Coen-Brüder sich darauf verstehen, ebenso melancholische wie amüsante Verlierergeschichten zu erzählen, wussten wir. Dass sie einen exzellenten Musikgeschmack haben ebenfalls. Aber beides gleichzeitig kam selten so wundervoll zum Tragen wie in diesem Film, ihrem besten seit "No Country For Old Men". Eine besondere Entdeckung ist Hauptdarsteller Oscar Isaac ("Drive"), der auch an Mikrofon und Gitarre große Klasse ist. Justin Timberlake im Strickpulli ist allerdings auch nicht ohne.
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"Carrie"

Wen Sie kennen könnten: die Darstellerinnen Julianne Moore ("Magnolia") und Chloë Grace Moretz ("Hugo Cabret")
Die Geschichte in einem Satz:
In der Schule wird Außenseiterin Carrie von ihren Mitschülern drangsaliert und zu Hause ist sie dem religiösen Fanatismus ihrer Mutter ausgesetzt, doch mit jeder Demütigung wachsen ihre telekinetischen Fähigkeiten und das Mädchen sinnt auf Rache.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen nicht unbedingt sollten:
Weil Brian de Palmas Verfilmung des Stephen King-Romans von 1976 ein Horror-Klassiker, der sich bis heute gut gehalten hat. Dem hat Regisseurin Kimberly Peirce wenig hinzuzufügen - und Chloë Grace Moretz kann mit Sissy Spacek auch nicht mithalten.
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"Oldboy"

Wen Sie kennen könnten: Regisseur Spike Lee ("Inside Man") und die Darsteller Samuel L. Jackson ("Pulp Fiction"), Josh Brolin ("No Country For Old Men") und Sharlto Copley ("District 9")
Die Geschichte in einem Satz:
Aus heiterem Himmel wird Joe Doucett entführt und 20 Jahre lang von einem Unbekannten festgehalten, doch als er ohne Erklärung freigelassen wird, sucht er nicht nur seine Tochter, die ihn für den Mörder der Mutter hält, sondern auch seinen Peiniger, dem er es mit aller Brutalität heimzahlen will.
Geschwister im Kinoversum:
das deutlich bessere Original "Oldboy"
Warum Sie den Film nicht sehen sollten:
Auf das Futtern eines lebendigen Tintenfischs verzichtet Spike Lee zwar, allerdings nicht auf die drastischen Gewaltexzesse. Anders als im existenzialistisch-atmosphärischen Original aus Korea verpuffen die hier aber als bloße Schockeffekte inmitten schlechter Dialoge. Mal wieder ein Remake, von dem das US-Kino lieber die Finger gelassen hätte.
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"Der Lieferheld - Unverhofft kommt oft"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Vince Vaughn ("Die Hochzeitscrasher") und Cobie Smulders ("How I Met Your Mother")
Die Geschichte in einem Satz:
In seinem Leben hat David eigentlich rein gar nichts auf die Reihe bekommen, sieht man einmal von seiner Fruchtbarkeit ab: aus seinen anonymen Samenspenden sind 533 Kinder hervorgegangen, von denen einige plötzlich seine Identität in Erfahrung bringen wollen.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film nicht sehen sollten:
Weil es ein großes Rätsel bleibt, warum der franko-kanadische Regisseur David Wozniak seinen eigenen charmanten-Überraschungshit "Starbuck" von 2011 in Hollywood noch einmal verfilmt hat. Denn heraus gekommen ist eine eher dümmliche als witzige und viel zu schmalzige Komödie, die nur mal wieder beweist, dass Vince Vaughn vielleicht mal eine Pause einlegen sollte.
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"Ganz weit hinten"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Steve Carell ("Evan Allmächtig"), Toni Collette ("Little Miss Sunshine") und Sam Rockwell ("Per Anhalter durch die Galaxis")
Die Geschichte in einem Satz:
Die Sommerferien sind für den 14-jährigen Duncan alles andere als ein Grund zur Freude, denn es geht mit dem verhassten neuen Freund der Mutter und dessen zickiger Tochter ans Meer und er ahnt noch nicht, dass ihm - dank eines unverhofften Nebenjobs im Vergnügungsbad - der Sommer seines Lebens bevorsteht.
Geschwister im Kinoversum:
Warum Sie den Film sehen sollten:
Ein bisschen Urlaubsstimmung samt Sonnenschein hat im Dezember doch noch niemandem geschadet, oder? Nicht nur unter diesem Aspekt macht das Regiedebüt von Nat Faxon und Jim Rash (die für das Drehbuch zu "The Descendants" einen Oscar gewannen) sehr viel Spaß. Im besten Sinne eine typisch amerikanische Independent-Komödie, mit zahlreichen bekannten Gesichtern, die man in Filmen dieser Art immer wieder gerne sieht.
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"Houston"

Wen Sie kennen könnten: die Darsteller Ulrich Tukur ("Das Leben der Anderen") und Garrett Hedlund ("Tron: Legacy")
Die Geschichte in einem Satz:
Clemens Trunschka, seines Zeichens Headhunter und Alkoholiker, soll einen amerikanischen CEO anwerben, doch selbst auf einem sich mühsam gestaltenden Trip nach Houston, wo sich im bald ein US-Geschäftsmann anschließt, reiht sich Misserfolg an Misserfolg.
Geschwister im Kinoversum:
"Exit Marrakech", "Unter dir die Stadt"
Warum Sie den Film sehen sollten:
Weil dem deutschen Regisseur Bastian Günther hier zwischen Wirtschaftsthriller, Charakterstudie und Psychodrama ein zwar nicht immer rundum gelungener, aber beklemmender, visuell überzeugender und unkonventioneller Film gelungen ist, mit dem Ulrich Tukur mal wieder eine Paraderolle gefunden hat, in der er all seine darstellerischen Nuancen ausspielen kann.
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