Das Magazin "New Yorker" hat seinen langjährigen Autor Jeffrey Toobin entlassen. Das teilten das Unternehmen und der Jurist selbst mit. Toobin hatte Berichten zufolge während einer Videokonferenz mit Kollegen Ende Oktober masturbiert. Offenbar war er davon ausgegangen, seine Kamera und Mikrofon seien ausgeschaltet.
"Vice" hatte damals zuerst über den Vorfall berichtet. Toobin selbst sprach danach von einem "peinlichen, dummen Fehler". Er entschuldigte sich bei seiner Ehefrau, seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen und ergänzte: "Ich dachte, ich sei nicht sichtbar in Zoom. Ich dachte, niemand in dem Anruf könnte mich sehen. Ich dachte, ich hätte die Kamera ausgestellt."
Am Mittwoch (Ortszeit) twitterte Toobin: "Ich wurde heute vom 'New Yorker' gefeuert nach 27 Jahren als fester Autor. Ich werde dieses Magazin immer lieben, werde meine Kollegen vermissen und freue mich darauf, weiter von ihnen zu lesen."
Auch der Konzern, zu dem der "New Yorker" gehört, äußerte sich mit einem Statement. Die Ermittlungen zu dem Fall seien abgeschlossen und als Ergebnis dieser werde Toobin nicht mehr für die Firma arbeiten. Man nehme solche Vorfälle am Arbeitslatz "sehr ernst".
Jeffrey Toobin spielte Gericht in der Zoom-Konferenz
Bei der Videokonferenz im Oktober war es den Berichten zufolge um eine Art Rollenspiel zur US-Wahl gegangen mit zahlreichen bekannten Autoren des "New Yorker" und mehreren Beschäftigten des örtlichen Radiosenders WNYC. Dabei waren demnach Rollen verteilt worden wie: Joe Biden und Donald Trump, die demokratische Linke und die Rechtsaußen-Republikaner. Toobin habe die Rolle der Gerichte übernommen.
Der Jurist ist seit fast 20 Jahren auch bei CNN beschäftigt und dort derzeit Chefanalyst für Gesetzesfragen. Dem Sender zufolge ruht dieses Verhältnis seit etwas mehr als drei Wochen, weil Toobin um etwas freie Zeit gebeten habe und CNN dieser Bitte nachgekommen sei, so ein Sprecher.