Die japanische Architektin Kazuyo Sejima und ihr Landsmann Ruye Nishizawa sind mit dem diesjährigen Pritzker-Preis für Baukunst ausgezeichnet worden. Das teilte die Hyatt-Stiftung als Verleiherin des Preises am Montag mit. Die mit 100.000 Dollar (rund 75.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird der 53-jährigen Sejima und dem 44-jährigen Nishizawa am 17. Mai in New York überreicht. Zu bekannten Projekten der beiden Stararchitekten und ihres SANAA-Büros in Tokio gehören das 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa, das New Museum of Contemporary Art in New York und die Zollverein School of Management and Design in Essen.
Die Pritzker-Jury würdigte in einer Mitteilung die zugleich "grazilen und kraftvollen" und "klaren und fließenden" Entwürfe des Paares. Die Stiftung verwies auch darauf, dass erst zum dritten Mal in der Geschichte des seit 1979 vergebenen Preises ein Architekten-Duo ausgezeichnet wird. 2001 ging der Preis an die Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron, 1988 an den Brasilianer Oscar Niemeyer und seinen Kollegen Gordon Bunshaft. Unter den bisherigen Pritzker-Gewinnern sind drei Japaner.
Der Architekturpreis wurde von dem Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker und dessen Ehefrau Cindy gestiftet. Die Familie besitzt unter anderem die internationale Hyatt-Hotelkette.
Zu den bisherigen Pritzker-Preisträgern gehören neben Frank Gehry auch der Italiener Renzo Piano, der Niederländer Rem Koolhaas und der deutsche Architekt Gottfried Böhm, der 1986 ausgezeichnet wurde. 2004 hatte mit der aus dem Irak stammenden britischen Architektin Zaha Hadid erstmals eine Frau den renommierten Preis erhalten. Im vergangenen Jahr wurde der Schweizer Architekt Peter Zumthor ausgezeichnet.