Sommerkomödie "Marcello, Marcello" Per Eiertausch zur Traumfrau

Tausche Gockel gegen Zitronenlikör. Zitronenlikör gegen Hochzeitskleider, Hochzeitskleider gegen ... ja was nur? Um seine angebetete Elena einen Tag lang ausführen zu dürfen, stürzt sich der Fischerssohn Marcello in einen scheinbar unendlichen Tauschhandel. Ob der junge Mann in Denis Rabaglias kitschig-witziger Sommerkomödie tatsächlich Elenas Herz für sich gewinnt, erfährt der geneigte Kinozuschauer ab Donnerstag in den deutschen Kinos .

Wie kriegt man ein Treffen mit der Traumfrau? An sich schon kein leichtes Unterfangen, doch wenn man der mittellose Sohn eines Fischers ist und sich ausgerechnet in die Tochter des Bürgermeisters verguckt hat, erscheint das Ganze aussichtslos. Vor allem in einem Dorf im Italien der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo Mädchen fast wie Schätze gehütet wurden. In schönen Bildern schildert die vergnügliche Romanverfilmung "Marcello, Marcello" des Italo-Schweizers Denis Rabaglia, wozu Verliebte fähig sind. Zwar ist der Ablauf bald vorhersehbar und die schmachtenden Blicke wirken etwas schmalzig, doch die lustigen Einfälle machen diese Schwächen wieder wett - eine unterhaltsame Sommerkomödie nach dem Roman "Marcello und der Lauf der Liebe" von Mark David Hatwood.

Bislang hat Marcello (Francesco Mistichelli) von der fiktiven Mittelmeerinsel Amatrello kein großes Interesse an Mädchen. Warum auch? Sein Vater ist arm, die Mutter weggelaufen. Gemeinsam hausen die Männer in einer ärmlichen Kate am Meer. Nur in der Schule läuft es gut. Doch dann kehrt die hübsche Elena (Elena Cucci) in ihren Heimatort zurück. Um Marcello ist es geschehen und er beschließt, zum ersten Mal bei einem Brauch seines Dorfes mitzumachen, auch wenn er diesen ziemlich dämlich findet. Denn sobald ein Mädchen 18 wird, hält die Familie Hof. Alle jungen Männer sind geladen, dem Vater etwas zu schenken. Wer das schönste Präsent überreicht, darf die Tochter einen Nachmittag lang ausführen.

Marcellos schärfster Konkurrent ist Armando, Sohn reicher Eltern. Doch Marcello will das Muttersöhnchen übertrumpfen und startet, weil er kein Geld hat, einen aberwitzigen Tauschhandel: Mit dem Eifer des Verliebten und ungeheurer Überredungskunst setzt er eine Kettenreaktion in Gang, die immer verrückter wird - stets das besondere Geschenk vor Augen, mit dem er glaubt, die Gunst von Elenas Vater zu erringen. Doch dieses Geschenk bekommt er nur gegen eine Flasche mit kostbarem Limoncello - den wiederum besitzen die verschrobenen Schwestern Palmieri. Und die rücken nur mit dem Likör heraus, wenn Marcello ihnen ihre alten Hochzeitskleider verschafft, die noch bei der Schneiderin liegen. Leider hat auch die Schneiderin eine Bedingung und so spinnt sich die Geschichte weiter und weiter.

Gedreht wurde unter anderem in der mittelalterlichen Stadt Sarzana in Ligurien, in dem nahe gelegenen Dorf Montemarcello sowie auf der Insel Ventotene im Latium. Wer darüber hinwegsieht, dass die Charaktere mitunter etwas klischeehaft sind und manches etwas kitschig geraten ist, dem bietet der Film mit seinen schönen Kamerabildern schon mal einen Vorgeschmack auf sommerliche Urlaubsfreuden.

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Cordula Dieckmann, DPA

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