Weltkulturerbe Kölner Dom von der Roten Liste gestrichen

Die Unesco beurteilt das Wahrzeichen der Stadt Köln nicht länger als bedrohtes Kulturerbe. Mit Spannung erwartet werden nun die Entscheidungen über das Elbtal Dresden und die Altstadt von Regensburg.

Das Welterbekomitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur nahm das gotische Bauwerk von der so genannten Roten Liste, wie die Sprecherin der Stadt Köln, Inge Schürmann, mitteilte. Die Stadt Köln hatte sich zuvor zuversichtlich gezeigt: "Wir als Stadt haben alle Vorleistungen getroffen, damit der Dom wieder von der Roten Liste kommt", sagte Pressesprecher Ulrich Höver erst kürzlich. Der Kölner Dom bleibt aber auch weiterhin Unesco-Weltkulturerbe.

Als Weltkulturerbe gerettet

Die Unesco hatte das Kölner Wahrzeichen 2004 auf die "Rote Liste" der bedrohten Kulturgüter gesetzt. Sie kritisierte, dass ein bereits fertig gestelltes sowie weitere geplante Hochhäuser auf der gegenüberliegenden rechten Rheinseite die Wirkung der Kathedrale im Stadtpanorama beeinträchtigen.

Doch inzwischen hat sich die Stadt von ihrem Hochhaus-Konzept verabschiedet und plant nun nur noch Neubauten mit einer Höhe von maximal 60 Metern auf der dem Dom gegenüberliegenden Rheinseite. "Damit wird die visuelle Integrität des Doms gewahrt", sagte Höver. Auch der Präsident des Internationalen Rates für Denkmalpflege, Michael Petzet, betonte angesichts des Umdenkens in der Domstadt: "Ich glaube, dass der Fall Köln auf einem sehr guten Weg ist." Das gotische Meisterwerk war 1996 von der UN-Organisation zum Welterbe erklärt worden.

Zwei weitere deutsche Städte bangen um Entscheidung

Mit Spannung blicken auch Dresden und Regensburg gleich drei deutsche Städte auf die litauische Hauptstadt Vilnius. Hier tagt derzeit das Welterbekomitee der Unesco. Es soll auch darüber entscheiden, ob das Elbtal bei Dresden trotz der Baupläne für eine große Flussbrücke Welterbe bleiben kann und ob Regensburg in die Unesco-Liste aufgenommen wird.

Die Unesco hatte 2004 das Elbtal Dresden, ein 18 km langer Streifen entlang der Elbe, als Weltkulturerbe anerkannt. Die Entscheidung fiel damals innerhalb des Welterbekomitees mit großer Mehrheit und ohne Diskussionen. Gewürdigt wurde das einzigartige Zusammenspiel in einem über 600 Jahre alten Naturraum. Nun plant die Stadt Dresden eine Autobrücke quer durch das Elbtal und verweist entschlossen auf einen entsprechenden Bürgerentscheid. Der Stadtsprecher erklärte, dass die Unesco nie eine Alternative aufgezeigt habe. Damit blieben die Planungen und Entscheidungen in Dresden für das weitere Vorgehen bindend.

Die Stadt Regensburg zeigt sich hingegen voller Hoffnung. Bereits seit 20 Jahren bemüht sich die Stadt um das Prädikat "Welterbe" für die Altstadt. Die markantesten Bauten der Stadt sind der gotische Dom und die 860 Jahre alte Steinerne Brücke, die über die Donau führt. Daneben gibt es rund 1400 andere denkmalgeschützte Bauten in der Altstadt, wie die mittelalterlichen Patriziertürme. In keiner anderen deutschen Stadt ist der mittelalterliche Stadtkern so gut erhalten.

AP
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