Schon mal in Eselsmilch gebadet, Flamingozungen geknabbert oder zum Dinner die gegrillte Gebärmutter einer Jungsau verkostet? Im Alten Rom gehörten derlei kosmetische und kulinarische Extravaganzen laut der Rezeptsammlung "De re coquinaria" zum bevorzugten Luxus der Upper Class.
Auch in späteren Jahrhunderten war man kreativ darin, ausgefallenen Vergnügungen nachzugehen, um die eigene Vornehmheit zu zelebrieren. Ein Thronfolger Österreich-Ungarns war der Leidenschaft verfallen, so viele Tiere wie möglich abzuballern. Er schaffte es, in seinen 51 Erdenjahren 274.889 Stück Wild zu erlegen. Seinen aristokratischen Kollegen Ladislaus Graf Almásy – Cineasten als "Der englische Patient" bekannt – entzückte weniger die hohe Zahl erschossener Tiere, nein, er jagte am liebsten solche, die als Letzte ihrer Art galten. In der Wiener Literatenszene scherzte man indes: Luxus? Das sei alles, "was ein Mann schöner ist als wie ein Aff".