Ein Country-Song eines bisher unbekannten Musikers, der den Klassenkampf in den USA thematisiert und bereits von mehreren Politikern kommentiert wurde, hat es überraschend an die Spitze der US-Charts geschafft. Oliver Anthonys Stück "Rich Men North of Richmond" überholte die Megastars Taylor Swift, Morgan Wallen und Olivia Rodrigo im Ranking der Billboard Hot 100 Single-Charts. Ein solcher Einstieg sei bisher noch niemandem gelungen, erklärte Billboard.
Laut dem Branchendienst wurde der Song in weniger als einer Woche 17,5 Millionen Mal gestreamt und 147.000 Mal heruntergeladen.
Anthony prangert in seinem Stück harte Arbeit, niedrige Löhne und hohe Steuern an und singt von einem Arbeiter, der "seine Seele verkauft".
Country-Song steht an der Spitze der US-Charts
Damit scheint er einen Nerv zu treffen: Das am 11. August erstmals auf Youtube veröffentlichte "Rich Men North of Richmond" wurde in Onlinediensten millionenfach aufgerufen und kletterte im Nu an die Spitze der Apple Country-Charts.
Richmond ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia und liegt einige Autostunden südlich von Washington. Der Titel des Songs spielt darauf an, dass sich Menschen im Süden und in ländlichen Regionen häufig von der politischen Elite abgehängt fühlen.
Politischer Konflikt um Oliver Anthony
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene erklärte im Onlinedienst X, ehemals Twitter, Anthonys Lied sei das, "was Washington DC hören muss". Der demokratische Senator Chris Murphy aus Connecticut fordert indes, "Progressive" sollten sich den Song anhören.
In einem Video auf seinem Youtube-Kanal betont Anthony, dass seine politischen Ansichten "ziemlich genau in der Mitte" liegen. Bei einem Konzert in North Carolina am Samstag sagte er dem Sender Fox News: "So, wie es gerade läuft, sehe ich nicht, dass unser Land noch eine weitere Generation überlebt. Wir müssen zu den Wurzeln dessen zurückkehren, was dieses Land einst groß gemacht hat."