Silvester verbinden wohl die meisten mit Feuerwerk, Böllern und knallenden Sektkorken - Hauptsache laut. Neben dem Vertreiben von bösen Geistern geht es an Silvester aber vor allem darum, möglichst mit viel Glück ins neue Jahr zu starten, sich Altlasten zu entledigen und Platz für Gutes zu schaffen. Mit diesen Bräuchen feiern die Menschen weltweit...
Das tschechische Apfelorakel
Was bringt das neue Jahr mit sich? Für diese Frage ziehen die Menschen in Tschechien einen Apfel zu Rate. Dieser wird um Mitternacht halbiert und sein Inneres gibt die Antwort: Ein sternförmiges Kerngehäuse verspricht ein glückliches Jahr. Zeigt das Apfelorakel ein Kreuz, hat man im neuen Jahr wohl Pech.
Weintrauben des Glücks in Spanien
In Spanien gibt es zum Jahreswechsel zwölf Weintrauben zum Glück. Um Mitternacht verspeisen die Spanier um Punkt 12 Uhr zu jedem Glockenschlag eine Traube. Dazu muss man regelrecht schlingen, denn das geht buchstäblich Schlag auf Schlag. Ist man fertig, wenn die Glockenschläge verklingen, bedeutet das Glück im neuen Jahr. Aber Achtung: Verschlucken gilt als schlechtes Omen. Die Zahl ist nicht zufällig gewählt: Jede Traube steht für einen Monat des Jahres.
Glück ist auf den Philippinen eine runde Sache
Bei den Philippinern gibt es zum Jahreswechsel auch zwölf Früchte - allerdings nicht nur Trauben. Ein ganzer Obstkorb soll für Glück im neuen Jahr sorgen. Neben Trauben befinden sich auch Äpfel, Pflaumen und Melonen darin. Es ist nur wichtig, dass das Obst möglichst rund ist wie Münzen, denn das steht für Glück und Wohlstand.
Farbige Glücksbringer für untenrum
In Italien setzt man in der Silvesternacht auf rote Unterwäsche. Davon versprechen sich die Südeuropäer viel Glück für das neue Jahr. In Peru trägt man untenrum hingegen Gelb für mehr Wohlstand. Für einen makellosen Start ins neue Jahr sorgt in Brasilien nicht nur weiße, sondern neue Unterwäsche.
Dänen zerschmettern Geschirr vor der Tür
Scherben bringen Glück: Getreu diesem Motto bewahren Dänen ihr ausgedientes Geschirr bis zum 31. Dezember auf. Dann werfen sie es liebevoll vor die Haustüren von Freunden und Familienmitgliedern. Auf diese Weise wünschen sie ihren Liebsten viel Glück für das neue Jahr.
Erster Schrein-Besuch in Japan
In Japan wartet man zum Jahreswechsel mancherorts vergeblich auf knallende Sektkorken und Feuerwerk. Stattdessen gehen die Japaner zum Shinto-Schrein und beten dort. Ob das nun vor oder nach Mitternacht passiert, ist nicht so wichtig. An bedeutsamen Schreinen kommt es aber häufig zu langen Warteschlangen.
Papierregen in Argentinien
In Argentinien regnet es an Silvester zur Mittagszeit Papier. Urkunden, Rechnungen und andere Unterlagen, die nicht mehr benötigt werden, werden geschreddert und aus dem Fenster geworfen. Damit befreien sich die Argentinier für das neue Jahr von ihren Altlasten.
Ecuador lässt Puppen brennen
In Ecuador werden um Mitternacht die sogenannten "Monigotes" ("Hampelmänner") verbrannt. Die riesigen Puppen aus alter Kleidung können unbeliebten Politikern nachempfunden sein oder einfach Hexengesichter haben. Mit dem Verbrennen schafft man Platz für das Gute im neuen Jahr.
Brasilien: Opfergaben an die Meeresgöttin
In Brasilien ist es Tradition, an Silvester der Meeresgöttin Yemanjá zu gedenken. Da die Schutzpatronin der Seefahrer als eitel gilt, werden Parfüm, Spiegel, Seifen und ähnliches auf kleinen Schiffchen zu Wasser gelassen. Außerdem werfen die Menschen weiße Rosen ins Meer. Wenn man die Réveillon schon am Strand feiert, kann man auch gleich über sieben heranrollende Wellen springen und sich dabei etwas wünschen.