"Ach, das gefällt mir aber gut": Horst Lichter war sogleich begeistert, als er das von Michael Schumacher signierte Ferrari-Poster erblickte. Kein Wunder: Der "Bares für Rares"-Moderator ist als glühender Schumi-Fan bekannt.
Signatur von Michael Schumacher bei "Bares für Rares"
Marc Odenkirchen hat das eingerahmte Plakat mit in die Trödelshow gebracht. Der 44-jährige Anwendungstechniker aus Stuttgart ist selbst großer Schumi-Fan, auf Wunsch seiner Frau trennt er sich nun aber davon.
Doch was genau ist auf dem Poster zu sehen? "Ferrari F1 World Champion" steht dort geschrieben, Experte Sven Deutschmanek erklärt, was es damit auf sich hat. Es war die große Zeit Ferraris, der italienische Autobauer feierte mit dem Objekt die sechs Konstrukteurs-Weltmeisterschaften, die Ferrari von 1999 bis 2004 errungen hat.
Auch für Michael Schumacher war es eine goldene Periode: Fünf Jahre in Folge wurde der Kerpener damals Weltmeister, von 2000 bis 2004. "Es hat keine Konstellation so die Formel 1 geprägt wie Schumacher und Ferrari", urteilt Sven Deutschmanek, der das Poster als "schönes Sammelobjekt für jeden Fan" einstuft.
Horst Lichter ist zuversichtlich
Nur schweren Herzens trennt sich Marc Odenkirchen davon, als Schmerzpreis nennt er 150 Euro. Deutschmanek macht ihm Hoffnung und taxiert den Wert auf 150 bis 250 Euro. Da geht auch Schumi-Fan Lichter mit: "Das müsste auch klappen", gibt er dem Verkäufer mit auf den Weg.
Er sollte Recht behalten: Im Händlerraum stößt die Formel-1-Devotionalie auf großes Interesse. Fast alle Anwesenden bieten mit: Waldi fährt vorneweg und steigt mit seinen obligatorischen 80 Euro ein: "Dat ist mir der Prügel auf jeden Fall wert", sagt der 55-Jährige. In rasantem Tempo steigt der Preis, die Jungs überbieten sich.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Doch das letzte Wort behält die einzige Dame in der Runde: Elke Velten-Tönnies erhält den Zuschlag für 310 Euro. Ein gutes Geschäft für Odenkirchen: Er hat damit seinen Schmerzpreis mehr als verdoppelt und fährt zufrieden nach Hause.