So begeistert hat man Horst Lichter schon lange nicht erlebt: "Das ist mit Abstand der schönste Kaufladen, den ich je gesehen habe", ruft der Moderator beim Anblick des riesigen Spielzeugs, das bei "Bares für Rares" steht. Tatsächlich kommt Lichter aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: "Nicht so billig billig." Er hebt hervor, wie viel Liebe in Details gestreckt wurde, etwa die kleinen Schublädchen.
Mitgebracht haben diesen wunderschönen Kaufladen Thomas und Angela "Angie" Steiner. Das Ehepaar aus Sonneberg will, dass er in gute Hände kommt.
"Bares für Rares": Detlev Kümmels Expertise findet Zustimmung
Auch Detlev Kümmel scheint von der hochwertigen Machart des Ladens angetan: "Hier wurde wirklich ein Möbel gebaut", sagt der Experte. Verwendet wurde Sperrholz, dazu wurde das Ganze aufwendig lackiert. Der Gesamtzustand sei gebraucht - das sei aber kein Nachteil, denn dadurch wirke der Laden authentisch und transportiere die Aura der damaligen Zeit.
Kümmel datiert das Objekt auf das Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre. Das könnte passen. Denn Angela Steiner bekam den Laden 1964, damals war sie vier Jahre alt. 250 Euro hätte die Thüringerin gerne dafür. Da geht der Experte drüber: Er schätzt den Wert auf 400 bis 500 Euro - und bekommt dafür Applaus von Horst Lichter, der sich sichtlich in den Kaufmannsladen verliebt hat.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Auch im Händlerraum kommt das Holzspielzeug gut an: Julian Schmitz-Avila begutachtet den Laden, datiert ihn aber fälschlich auf eine Zeit zwischen den 30er und 50er Jahren. Nachdem der Irrtum aufgeklärt ist, steigt er mit 100 Euro ein. Den Zuschlag bekommt am Ende Christian Vechtel für 250 Euro.
Am Ende ist Angie Steiner vor allem über Eines glücklich: dass ihr geliebter Kaufladen in gute Hände gekommen ist. Mission erfüllt.
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