"Wir finden sie schön, haben aber leider keine Verwendung dafür", sagen Alina und Chantal Göritz über die Brosche, die sie mit zu "Bares für Rares" gebracht haben. Die Schwestern aus Hagen bekamen den Schmuck von ihrer Großmutter, er hat die Form einer Eule.
Die Expertin ist voll des Lobes für das vorliegende Stück: "Ein entzückender Entwurf", findet Heide Rezepa-Zabel. Sie erklärt, die Brosche sei von Theodor Fahrner aus Pforzheim hergestellt worden, einem der Vorreiter des Designerschmucks. Der Entwurf sei von dem Künstler Max Joseph Gradl zwischen 1901 und 1903 angefertigt worden, das Schmuckstück ist also mehr als 120 Jahre alt.
"Bares für Rares": Der Wunschpreis liegt viel höher
Trotz der verheißungsvollen Expertise geben sich die Verkäuferinnen, was den Wunschpreis angeht, bescheiden: "80 bis 100 Euro, da wären wir auf jeden Fall glücklich mit." Die Expertin hat eine grundlegend andere Vorstellung: Sie bewertet die Brosche mit 1000 bis 1200 Euro. Da machen die Göritz-Schwestern aber Augen.
Elke Velten-Tönnies macht den "Waldi" und startet die Auktion mit 80 Euro. Christian Vechtel, Julian Schmitz-Avila und Thorsden Schlößner liefern sich ein packendes Bietergefecht treiben den Preis zunächst in kleinen Schritten über 300 Euro. Als die Schwestern dann den Schätzwert nennen, lassen sich die drei zu größeren Sprüngen hinreißen. Dem bereitet Schlößner mit einem mutigen Satz auf 1000 Euro ein Ende. Er möchte die Brosche nicht weiterverkaufen, sondern selbst am Revers tragen.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang' dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gerne auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag,
Den Schwestern ist es recht: Sie haben eigentlich nur mit einem Eisbecher gerechnet, jetzt wird es "ein Wochenendtrip mit Eisbecher".
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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