Bevor er den Expertenraum von "Bares für Rares" betritt, äußert Mauro Felice Müller einen frommen Wunsch: Der 44 Jahre alte Industriemechaniker aus Erkrath würde sich freuen, wenn sein Gemälde an einen Liebhaber gerät.
Das Unterfangen wird sich jedoch im Verlauf der Sendung als kompliziert herausstellen. Zwar äußert sich Colmar Schulte-Goltz sehr lobend über das Kunstwerk. Es handele sich um ein kleinformatiges Kabinettbild, erläutert der Experte, das darüber hinaus auch ein Tafelgemälde sei: Der Maler habe Öl auf eine Holztafel aufgetragen. In diesem Fall handele es sich um Mahagoniholz.
"Bares für Rares": Horst Lichter muss sich festhalten
Das Bild stammt aus dem Jahr 1861, als Künstler identifiziert Schulte-Goltz den belgisch-stämmigen Maler Léon Marie Constant Dansaert. Der habe Szenen gemalt, die in einer Zeit 100 Jahre vor seinem eigenen Leben spielen, also aus dem 18. Jahrhundert. "Eine ganz ungewöhnliche Sache, aber für das 19. Jahrhundert typisch", resümiert der Experte.
Bis hierhin verläuft das Gespräch noch ohne große Überraschungen. Doch dann fragt Moderator Horst Lichter den Verkäufer nach seinem Wunschpreis. Unter Berufung auf ein Gutachten nennt Müller 10.000 Euro. "Alter Schwede!", ruft Lichter erstaunt. "Gut, dass ich an der Ecke stehe und mich festhalte."
Auch Colmar Schulte-Goltz wirkt etwas verwundert. Er erkundigt sich nach dem besagten Gutachten. Das sei aus dem Jahr 1982, erklärt Mauro Felice Müller, und habe den Wert des Gemäldes auf 5000 DM geschätzt. Unter Berücksichtigung der Inflation ist der Verkäufer auf die fünfstellige Euro-Summe gekommen.
Die Expertise bringt eine kalte Dusche
Doch diesen Zahn zieht ihm der Experte schnell: 1982 habe die Romantik-Welle ihren Höhepunkt erreicht. Zu dem Zeitpunkt habe man in Deutschland viele alte Dinge hoch geschätzt. Doch die Marktlage habe sich verändert, der aktuelle Wert belaufe sich auf lediglich 1500 bis 2000 Euro.
Da muss Müller kurz schlucken, doch er ist bereit, seine hohen Erwartungen herunterzuschrauben. Er würde sein Bild auch für 1500 Euro verkaufen. Doch diese Summe muss er im Händlerraum allerdings erst einmal bekommen.
Von Horz bis Heide: Das sind die Experten von "Bares für Rares"

Die Versteigerung läuft schleppend an: Fabian Kahl startet mit 300 Euro, Sarah Schreiber erhöht direkt auf 400 Euro, doch dann geht es nur noch in kleinen Schritten weiter. Beim Stand von 700 Euro fragt Schreiber den Verkäufer nach der Expertise. Als Müller klarstellt, dass er nicht bereit ist, unter 1500 Euro zu verkaufen, ist die Auktion erfolglos beendet.
"Es wird wieder mit nach Hause genommen und findet seinen alten Platz", sagt der Verkäufer hinterher etwas resigniert.
Sehen Sie im Video: "Bares für Rares": Spannende und kuriose Fakten zur Trödelshow im ZDF.

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