Eine ungewöhnliche Standuhr haben Anne Jung und Harald Scholz mit zu "Bares für Rares" gebracht. Doch bevor er darauf näher einging, interessierte sich Moderator Horst Lichter für die wohnlichen Verhältnisse des Paares aus Bendorf. Zwar sind die beiden seit 20 Jahren zusammen, doch eine gemeinsame Wohnung haben sie nicht. Sie leben etwa 200 Meter voneinander entfernt. Lichter findet das toll: "Jeder hat sein Reich für sich", ruft der Moderator aus, Harald Scholz ergänzt: "Und ich kann keine Dummheiten machen."
Die mitgebrachte Uhr wirft dagegen Fragen auf. Es ist eine Rarität, die der amerikanische Meteorologe und Erfinder Athelstan Spilhaus in den 1960er Jahren entwickelt hat. Eine sogenannte "Space Clock", die in drei Bereichen die Uhrzeit, Weltzeit und den Mondkalender mit Tierkreiszeichen anzeigt.
"Eine sehr spezielle Uhr", gibt Experte Sven Deutschmanek zu bedenken, der beim Wunschpreis von 1000 bis 1100 Euro nicht mitgehen will. Er taxiert den Wert dieses Kuriosums auf lediglich 400 bis 500 Euro. Da müssen die beiden Verkäufer kurz nachdenken. Doch dann sagt Scholz: "Horst, wir machen's."
"Bares für Rares": Es kommt zum Bietergefecht
Eine gute Entscheidung, wie sich im Händlerraum zeigen sollte: Weil dort niemand den Wert der Standuhr richtig einschätzen konnte, entwickelte sich ein kurioses Bietergefecht mit irrationalen Sprüchen. Walter "Waldi" Lehnertz stieg mit seinen obligatorischen 80 Euro ein, die Julian Schmitz-Avila gleich verdreifachte.
Als Christian Vechtel im nächsten Schritt direkt auf 400 Euro erhöhte, war Waldis Ehrgeiz geweckt. "Was hast du für Schmerzen?", sagt er in Richtung seines Kollegen, und eröffnet das Duell.
Zunächst treibt er den Preis auf 600 Euro, doch als dann eine Pause entsteht, schaltet sich Schmitz-Avila ein: "Jetzt will ich aber was sehen von dir", stachelt er Waldi an. "Gibst du schon wieder auf?"
Julian Schmitz-Avila stachelt Waldi an
Die Gebote standen bei 700 Euro, als Waldi zum entscheidenden Schlag ausholte: Er warf 1000 Euro in den Raum und brachte damit seinen Mitbewerber zum Verstummen.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
"Ich wusste es", freute sich Julian Schmitz- Avila. Und auch das Verkäufer-Paar war glücklich: Mit dieser Summe haben sie doch noch ihren Wunschpreis erzielt.
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