"Ich bin begeistert." Am Ende seines Besuchs bei "Bares für Rares" konnte Florian Lehmann mehr als zufrieden sein. Dabei hatte der Auftritt für den 47-jährigen Kaufmann aus Bergneustadt zunächst mit einer Desillusionierung begonnen. Eigentlich wollte er die Statue einer nackten Amazone auf einem Pferd verkaufen. Doch Experte Albert Maier belehrte ihn eines Besseren: "Amazone ist falsch. Das ist einfach eine nackte Frau."
Auf den Schätzwert hatte das jedoch keine negative Auswirkung. Lehmann wollte für die Bronzestatue 2000 Euro haben. Doch Albert Maier machte ihm sogar Hoffnung auf mehr und taxierte das Objekt auf 2500 bis 3000 Euro. Doch würden die Händler da mitgehen?
Im Händlerraum stieß die um 1920 gegossene Bronzefigur von Richard Schnauder jr. auf großes Interesse. Insbesondere Susanne Steiger konnte ihre Begeisterung kaum verbergen: "Oh mein Gott!", rief sie, als sie das Objekt enthüllte. "Wir müssen gar nicht mitbieten: Susanne sieht ein Pferd", witzelte Fabian Kahl.
"Bares für Rares": Susanne Steiger gerät ins Schwärmen
Doch die 38-Jährige begründete ihr Interesse auch mit der Qualität der Arbeit: "Guck dir mal die Ausarbeitung an. Der Hals, die Sehnen, die Muskulatur. Aber auch der Akt ist toll!".
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Doch auch die übrigen Händler zeigten großes Interesse an der Bronzefigur. Und so entspann sich schnell ein Bietergefecht, das zunächst harmlos begann. Fabian Kahl machte den Anfang mit 800 Euro. Nur langsam, in 100er-Schritten steigerte sich der Preis auf 1600 Euro - ehe Wolfgang Pauritsch sich ein Herz fasste und auf 2000 erhöhte. Die Summe, die Verkäufer Florian Lehmann eigentlich erlösen wollte.
Doch dabei blieb es nicht. Zwischen Susanne Steiger, Fabian Kahl und Wolfgang Pauritsch ging es schnell auf 4000 Euro hoch. Als das Gebot bei 4600 Euro stand, merkte Pauritsch an: "Für so eine Arbeit gibt es eigentlich keinen Preis." Zur Bestätigung erhöhte Kahl auf 5000.

Damit lag die Summe schon deutlich über dem Schätzwert. Verkäufer Lehmann schlug aber noch nicht ein: "Ich bin nach oben flexibel", sagte er. Und so ging es weiter, bis Susanne Steiger bei 5500 Euro den Zuschlag bekam.
"Sie sieht dir ein bisschen ähnlich", sagte Pauritsch zu Steiger mit Blick auf die nackte Reiterin an. Die sah das ähnlich: "Ja, oder? Das habe ich auch gedacht." So gab es am Ende der Sendung nur glückliche Gesichter.
Quelle: ZDF-Mediathek