"Promiboxen" vs. "DSDS" 16 Fäuste gegen Bohlen

  • von Jens Wiesner
Dieter Bohlen stemmt sich mit aller Macht gegen den Abwärtstrend bei "DSDS". Wirklich gelungen ist ihm dies am Samstagabend aber nicht. Für den Tagessieg bei den Werberelevanten reichte es trotzdem.

Der Dieter hat es schon schwer: Sein altes Schlachtross "Deutschland sucht den Superstar" schlingert wie ein angezählter Muhammad Ali durch den Fernsehabend. Und die Medien befeuern den Abwärtstrend nur allzu gerne mit hämischen Kommentaren, sehen nach Schmidt und Gottschalk bereits die nächste Götterdämmerung am Horizont. Aber der Patient kämpft: Mit harten Bandagen, und nicht immer fair - wie ein echter Bohlen eben.

Am Samstagabend musste es der Castingshow-Opi mit Konkurrenz aus der gleichen Gewichtsklasse aufnehmen: ProSieben ließ eine alte, natürlich von Stefan Raab angestoßene Tradition, wieder auferstehen - das Promiboxen. Ohne Raab diesmal, dafür aber mit allerlei G-Prominenz und ordentlich Oberweite. Auf stolze vier Stunden hatte der Münchner Sender die Veranstaltung aufgebläht - bei nur einer halben Stunde reiner Kampfzeit.

2,72 Millionen Zuschauer hielten trotzdem durch, wie Quotenmeter.de am Sonntag berichtete. Auf den ersten Blick keine sonderlich beeindruckende Zahl für den Samstagabend, vor allem nicht, wenn man sie an den Zahlen des Gesamtsiegers "Rosa Roth" im ZDF misst (5,6 Millionen Zuschauer insgesamt, Marktanteil: 18 Prozent). Aber bei den Privaten geht es nunmal nicht nur um die Masse, sondern auch um den Anteil bei den sogenannten "werberelevanten" Zuschauer. Und in dieser Kategorie konnte das "Promiboxen" gehörig abräumen: 1,92 Millionen 14 bis 49-Jährige befanden sich unter den Gesamtzuschauern. Damit darf das Promiboxen durchaus als Erfolg für den Sender bewertet werden.

Und Dieter? Nun, der dürfte den Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgt haben: Mit einem stolzen Marktanteil von 23,3 Prozent bei den Werberelevanten (2,59 Millionen Zuschauer) fuhr der Show-Dinosaurier einen klaren Punktsieg nach Hause. Dennoch: den schleichenden Abwärtstrend konnte Bohlen mit 4,85 Millionen Gesamtzuschauern auch diesmal nicht stoppen. Der Titan, er bleibt angezählt. Aber von einem echten K.o. ist er noch immer weit entfernt.

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