ARD und ZDF Kritik an doppelter Hochzeitsübertragung

Am Hochzeitstag von Prinz William und Kate Middleton übertugen ARD und ZDF das Spektakel zeitgleich. Eine vilfältige Programmauswahl bieten die Öffentlich-Rechtlichen dem Zuschauer damit nicht, so zahlreiche Kritiker.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die gleichzeitige Übertragung der Trauung von Prinz William und Kate Middleton durch ARD und ZDF kritisiert. "Ich sehe keine Notwendigkeit für eine Doppelübertragung. Der Gebührenzahler wird dadurch unnötig belastet, ohne das dadurch ein Mehrwert entsteht", sagte Tillich der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag). An einem solchen Tag sollten die öffentlich-rechtlichen Sender kooperieren und nicht konkurrieren. Tillich ist auch Mitglied des ZDF-Verwaltungsrates.

Ähnlich kritisch hatte sich laut der Zeitung Sachsens Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) geäußert. Auch der Medienpolitiker Martin Stadelmaier (SPD), Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, hatte sich gegen die parallele Berichterstattung von ARD und ZDF ausgesprochen.

Auch die "Berliner Zeitung" äußerte sich kritisch zum Wochenendprogramm der Öffentlich-Rechtlichen: "Eine Geld- beziehungsweise Gebührenfrage ist die Doppelübertragung nicht. Aber wenn es eine der Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist, eine gewisse Vielfalt zu gewährleisten, wird sie mit diesem Parallelprogramm ad absurdum geführt. Nicht zum ersten Mal. Die Doppel-Hochzeit führt jedenfalls vor Augen, dass in einem Rundfunksystem, in dem zwei gebührenfinanzierte Sender sechs Stunden lang das gleiche Programm ausstrahlen, irgendetwas falsch läuft. Egal, ob sie viel oder wenig kostet."

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hw/DPA

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