Der Festivalsommer ist bereits in vollem Gange. Carolin Kebekus hat sich mal angeschaut, wie es mit der Repräsentanz von Frauen auf den großen Bühnen ist. Die Zeiten, in denen ausschließlich Männer bejubelt werden, sollen ja eigentlich vorbei sein. Oder wie es die Comedienne formulierte: "Weil es ja nicht sein kann, dass die präsenteste Frau auf vielen Festivals diese Helga ist, nach der alle ständig schreien."
Die Ergebnisse waren ernüchternd. Rock am Ring, das größte unter den Musikfestivals, verfügt über ein gigantisches Line-up. Insgesamt 69 Künstler und Bands sind dort aufgetreten. Bei lediglich acht davon wirkten Frauen mit. Eine schockierende Bilanz.
Doch es geht noch schlimmer: Die Moderatorin zeigte das Line-up des Schweizer Festivals “Moon and Stars”, das ohne eine einzige Frau auf der Bühne auskommt. Wofür es von Kebekus als "Vatikan unter den Festivals" bezeichnet wird. Sichtlich erschüttert stellt sie fest: "Auch im Jahr 2022 gibt es also immer noch Festivals, auf denen man weniger weibliche Acts findet als frisch geduschte Menschen – und das will bei Festivals echt was heißen!"
Carolin Kebekus nimmt die Politik in die Pflicht
So stellt sie schließlich die Frage: "Wie kriegen wir mehr talentierte Musikerinnen dahin, wo sie hingehören, auf die Bühne?" Ihre Antwort: Zwar müsse jeder seinen eigenen Teil beitragen - Besucher wie Veranstalter - am Ende sei es aber zu einfach, das ganze Problem einfach auf die Privatwirtschaft abzuwälzen. Ihre Forderung: Die Politik solle auch ihren Teil dazu beitragen, mehr Diversität zu fördern - etwa durch gezielte Anreize für Veranstalter.
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Wie man es besser macht, hatte Kebekus an Pfingstmontag demonstriert: Da stieg das erste von ihr veranstaltete DCKS Festival - mit einem All-Female-Line-Up: Lea, die No Angels, Mine, Ebow und andere sorgten für die Musik, dazu gab es Talks von verschiedenen Künstlerinnen wie Judith Holofernes, Hazel Brugger oder Maren Kroymann. Damit hat Carolin Kebekus gezeigt: Wenn man es wirklich will, geht es auch.