Eigentlich staunen sie selbst am meisten, dass sie damit durchgekommen sind: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf wollten eine Goldene Kamera - und sie haben eine Goldene Kamera bekommen. Wie, das ist längst schon ein Stück Fernsehgeschichte: Sie schickten einen Doppelgänger von Hollywoodstar Ryan Gosling zur Verleihung, der es tatsächlich unerkannt bis auf die Bühne schaffte.
In ihrer Show "Circus HalliGalli" erklärten Heufer-Umlauf und Winterscheidt am Dienstagabend genau, wie ihnen der geniale Streich gelang. Die Redaktion steckte wochenlange Arbeit in das Projekt - und narrte die Veranstalter perfekt. Dabei hätten das ZDF und die Funke Mediengruppe durchaus Hinweise darauf entdecken können, dass etwas nicht stimmt. Das sind die witzigsten Details der "HalliGalli"-Aktion:
1. Die Initialen der erfunden Promi-Agentur
Damit der falsche Gosling überhaupt eingeladen werden konnte, erfand das Team eine Agentur, die den Hollywoodstar angeblich vermitteln wollte. Der Name "Conrad, Hertz & Gravemann" wurde ausgewählt, weil die Initialen C, H und G auf "Circus HalliGalli" deuten.
2. Der Name der Agentin
"Conrad, Hertz & Gravemann" bekamen einen überzeugenden Online-Auftritt, der mit großen Namen prahlte, die angeblich von ihnen vertreten wurde. Dann schickte eine angebliche Agentin eine Köder-Mail an die Goldene-Kamera-Redaktion: Gosling sei für einen Werbedreh in der Stadt, man könne vermitteln. Unterschrieben ist die Email von einer Frau "Dolus" - lateinisch für "Betrug".
3. Das Pre-Paid-Handy
Es dauerte nur 90 Sekunden, bis die Goldene Kamera sich auf einem extra besorgten Pre-Paid-Handy zurückmeldete und das Angebot annahm. Eine Festnetznummer hatte die Agentur nie.
4. Die Erpressung zum Preis
Weil Winterscheidt und Heufer-Umlauf es sich in den Kopf gesetzt hatten, eine Goldene Kamera zu bekommen, musste das Team harte Forderungen stellen. "Wenn Ryan Gosling keine Goldene Kamera bekommt, bekommt die Goldene Kamera auch keinen Ryan Gosling", bellte der angebliche Agentur-Chef ins Telefon und gab damit eigentlich die Parodie eines Hollywood-Agenten ab. Erfolg hatte er trotzdem, eine 13. Preiskategorie wurde eigens für den Fake-Gosling erfunden.
5. Der anonyme Gosling
Während der Veranstaltung wurde das Gosling-Double Ludwig Lehner kein einziges Mal von einem Mitarbeiter der Goldenen Kamera angesprochen, lief bis kurz vor seinem Bühnen-Auftritt sogar mit einer dicken Kapuze im Gesicht durch die Gänge. Und kam samt einer Goldenen Kamera und einem riesigen ProSieben-Team inklusive Kameramann ebenso unbehelligt wieder raus. Chapeau, "Circus HalliGalli!"
