Abgewatscht - der satirische Wochenrückblick Menowin und die helfende Hand aus Beton

  • von Stefan Mielchen
Richard "Mörtel" Lugner hat ein Herz für verhaltensauffällige Erfolgsmenschen: Nach Lindsay Lohan hilft er jetzt Menowin Fröhlich. Auf Beistand von ganz oben setzt hingegen Sexsymbol Marcus Schenkenberg.

Menowin kann wieder fröhlich sein! Der Zweitplatzierte der diesjährigen Superstar-Staffel ist nach dem verpatzten Finale endlich auf der Siegerstraße des Lebens. Das hatte ihm in den ersten 22 Jahren übel mitgespielt: drei Kinder, Drogen, Knast - er hat's echt nicht leicht gehabt. Und schuld waren, na klar, die falschen Freunde. Gut, dass er mittlerweile die richtigen gefunden hat: 120.000 echte Facebook-Kumpel zum Beispiel. Oder seinen neuen Verwandten Sido. Der Rapper will plötzlich Menowins Cousin sein, wenn auch nur zweiten Grades. Na bravo! Nicht zu vergessen die Weltkomponisten Ralph Siegel und Timbaland, die den Nachwuchssänger angeblich unter ihre Fittiche nehmen wollen. Das dürfte wohl eher in die Rubrik des DSDS-Siegertitels fallen: "Don't believe".

Zumindest einer scheint es jedoch ehrlich zu meinen. Opernball-Lustgreis Richard "Mörtel" Lugner hat ja bekanntlich ein Herz für verhaltensauffällige Erfolgsmenschen wie Lindsay Lohan, Pamela Anderson oder Paris Hilton. Kein Wunder also, dass er nun Menowin fördern will: "Er wird dabei auch Geld verdienen, und das wird ihm ja hoffentlich auch Spaß machen", gerierte sich Lugner im Stil eines musikalischen Zuhälters gegenüber RTL-"Punkt 12". Dass der 77-Jährige im Musikbusiness ein ganz Großer ist, steht außer Frage. Als erste Aktion kündigte "Mörtel" bereits eine Autogrammstunde mit Menowin an - in einem Einkaufszentrum! Also genau dort, wo Schlagerkarrieren normalerweise enden. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann RTL die ersten Nacktaufnahmen von Menowin rausrückt.

Doch was wären wir eigentlich ohne den anspruchsvollen Kultursender aus Köln? Einen Tausendsassa wie Nico Schwanz hätten wir ohne ihn und das Dschungelcamp womöglich gar nicht kennengelernt! Der gelernte Maler, Glaser, Trockenbauer und Friseur aus Jena, der auch schon eine autobiographische Schallplatte aufnahm ("Ich kenn' mich selber nicht genau") ist Vater geworden. Damian Dion heißt der Kleine. Dion ist übrigens nur ein Vorname und lässt nicht auf eine plötzliche Verwandtschaft zweiten Grades schließen. Damian Dion also, oder wie "Bild" direkt aus dem Kreißsaal zu Apolda reportierte: "Der kleine Schwanz misst 51 Zentimeter und wiegt stolze 3560 Gramm." Die Karriere als Mädchenschwarm dürfte gesichert sein.

Ihr schönster Körperteil? Mein Penis!

Apropos: Auch Nicos schwedischer Modelkollege Marcus Schenkenberg ist mit 41 noch ganz der Alte: katholisch und fromm - er betet jeden Abend das Vaterunser! Das glauben jetzt zumindest die Leserinnen der "Welt", denen Schenkenberg diesen und noch ganz andere Bären aufband. So berichtete der Beau dort in dieser Woche von seinen bizarren Sexträumen ("Angela Merkel: ist sie noch zu haben?") und antwortete auf die Frage, welches sein schönster Körperteil sei, ohne Umschweife: "Mein Penis." Das Wichtigste überließen die Reporterinnen dann aber vor Aufregung der Phantasie des Publikums: Der kleine Schwanz misst xx Zentimeter und wiegt stolze xx Gramm…

Womit wir bei Heidi Klum und ihrem Gatten wären, über dessen männliche Ausstattung ja auch die tollsten Gerüchte kursieren. Einer weiß es jetzt wohl genauer, denn er durfte die Klumsche Bettstatt besichtigen und muss davon so überwältigt gewesen sein, dass er sofort die amerikanische Boulevardpresse informierte: Heidis Schlafzimmer zieren Nacktfotos! Und zwar die eigenen und die von Seal. "Das ist so gemein", ärgerte sich unsere Heidi über ihren indiskreten Besuch, schob aber in der Talkshow von Ellen DeGeneres zur allgemeinen Beruhigung nach: "Es sind nur Fotos, künstlerische Aufnahmen." Na dann! "Wir machen keinen verrückten nackten Voodoo-Tanz", fügte die berühmteste Tochter Bergisch-Gladbachs noch hinzu. Was zwar ungemein beruhigt, aber beileibe keine Selbstverständlichkeit ist.

Stoßgebete einer norwegischen Prinzessin

So bekannte die norwegische Prinzessin Märtha Louise in dieser Woche, dass sie mehrmals täglich mit ihren Schutzengeln spreche: "Sie erklären mir immer wieder aufs Neue, wer ich wirklich bin." Tja, wenn das sonst keiner macht, ist gegen eine gepflegte Konversation mit dem Jenseits natürlich nichts einzuwenden. "Erst durch meine Gespräche mit den Engeln ist es mir gelungen, meiner Rolle als Mitglied des norwegischen Königshauses gerecht zu werden", erklärte die Prinzessin, die im Zweitberuf als Geistheilerin arbeitet. Hoffentlich wissen sie in Oslo davon.

War sonst noch was? Na klar: Sonja Zietlow ist Witwe! Die Fernsehmoderatorin trauert um ihre 15 Jahre alte Collie-Dame Laska. Und sogleich diagnostizierten die feinfühligen "Bild"-Therapeuten: "Sie war die einzige Konstante im Leben von Sonja Zietlow". Das möchte man über sich lesen! Zietlows Alltag dürfte demnach jetzt völlig aus den Fugen geraten. Doch noch wird getrauert. Die 41-Jährige ließ die Hündin auf Mallorca einäschern, die Überführung der Urne nach München übernahm Gatte Jens Oliver: "Er fuhr mit Laska in der Mittelkonsole", berichtete Zietlow dem Blatt. Na dann: gute Reise!

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