VW, Erdogan, AfD: Die "Heute Show" hat sich in ihrer jüngsten Sendung mit so einigen altbekannten Streitthemen befasst. Doch Moderator Oliver Welke widmete sich auch dem geplanten Integrationsgesetz, auf das sich die Spitzen von Union und SPD vergangene Woche geeinigt hatten. Das Vorhaben sieht unter anderem Wohnsitzauflagen vor: Anerkannte Asylbewerber sollen gleichmäßig auf die Bundesrepublik verteilt werden, um Ghettobildung vorzubeugen.
"Das ist vernünftig", bemerkt Welke. Denn: "Es ist tatsächlich ein riesen Unterschied, ob man versucht, jemanden in Düsseldorf zu integrieren, oder in Duisburg." Doch wo ist es eigentlich schlimmer? Dieser Frage ist Komiker Ralf Kabelka nachgegangen, der sich in beiden Städten umgeschaut hat.
Umfrage in Duisburg-Marxloh
Zunächst geht es nach Duisburg-Marxloh. Diesen Stadtteil dürfte die "Heute Show" nicht zufällig gewählt haben. Marxloh gilt als sozialer Brennpunkt, war in der Vergangenheit immer wieder in den Schlagzeilen.
Kabelka wagt sich in die absolute Gefahrenzone hinein: Er hält mit seinem "Integrationsbus" auf dem Marxloher Wochenmarkt. Und dort gibt es sogar einige Menschen, die er vor sein Mikrofon bekommt. Von zwei biederen Gestalten will der Reporter wissen: "Nennen Sie mir drei typische deutsche Eigenschaften außer pünktlich, fleißig, sexy." Die Antwort: "Alle drei kann ich nur bestätigen."
"Ordentlich, fleißig, sexy?" - "Angela Merkel"
Dieselbe Frage stellt Kabelka einem Mann, der aus dem Ausland stammt. "Nennen Sie mir drei typische deutsche Eigenschaften abseits von Ordnung, Fleiß und sexy sein." Der Mann denkt kurz nach: "Frau Merkel." Das sorgt für Irritation bei Kabelka. "Meinen Sie mit Ordnung, Fleiß und sexy sein Frau Merkel?" -"Ja." Kabelka weiß offensichtlich nicht so recht, wie er damit umgehen soll.Einen Mann mit Sonnebrille fragt der Reporter: "Wie beginnt unsere Nationalhymne?" - Der Vers "Deutschland, Deutschland über alles ..." kommt wie aus der Pistole geschossen.
Und dann ist da noch der Passant, der Kabelka sein Leid über die Ausländer klagt. "Wenn ich hier durch die Straßen gehe, höre ich überhaupt kein Deutsch. Nur noch Ausländisch", sagt er. "Sie müssen mal sehen, wie die Frauen in Deutschland behandeln, oder ihre eigenen Frauen. Die haben da nichts zu melden." Kabelka fragt: "Und Sie lassen Ihre Frau machen?" Das Ehepaar nickt entschlossen. "Die lasse ich machen", antwortet der Mann. Und schiebt hinterher: "Wenn ich damit einverstanden bin."
Alles anders in Düsseldorf
In Düsseldorf steuert der "Integrationsbus" nicht den sozialen Brennpunkt an, sondern die "Kö", die Luxus-Einkaufsstraße der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Anderes Klientel, gleicher Unterhaltungswert - wenn nicht sogar ein noch größerer.
Denn schon optisch ist Kabelkas Gegenüber eine echte Sensation. Hellrosa Sakko, Goldkette, fein antoupiertes Haar. Was man jungen Ausländern hier beibringen sollte? "Dass man sich das alles erstmal hart erarbeiten muss", sagt der Friseurunternehmer, "bevor man das Geld ausgibt."
Schaumfestiger als Schlüssel zum Erfolg
Und wie schafft man es, in Deutschland erfolgreich zu werden? Ein Mann im nietenbesetzten Lederkostüm erklärt es: "Mit Fleiß und arbeiten." - "Auf legalem Wege?", will Kabelka wissen. "Ja, natürlich." - "Was denn?" - "Tabledance."
Das Erfolgsrezept des Mannes im rosa Sakko lautet etwas anders: Auch das Aussehen ist seiner Meinung nach extrem wichtig. "Fünf Haarprodukte braucht eigentlich jeder", stellt er klar. Und zählt auf: Shampoo, Conditioner, Festiger, Tiefenpflege, Spray.
Na, dann ist ja alles klar.
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