Er war einer der drei Menschen, denen Joko und Klaas bei ihrer überraschenden Aktion am Mittwochabend mehrere Minuten Sendezeit schenkten: Dieter Puhl, der zehn Jahre lang die evangelische Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo in Berlin leitete. Der 61-Jährige sprach über Obdachlosigkeit in Deutschland und die Vorurteile vieler Menschen gegenüber Wohnungslosen. Er rief die Zuschauer dazu auf, mit Obdachlosen ins Gespräch zu kommen, wann immer es möglich sei.
Der "Bild"-Zeitung sagte Puhl nach der Aktion, dass er "noch nie eine Sendung der beiden komplett gesehen" habe. Er kenne nur Heufer-Umlaufs Talkshow "Late Night Berlin" und "die gefällt mir sehr gut". Trotzdem sei er Joko und Klaas "dankbar, dass sie ihre Prominenz nutzen, um mir und den beiden anderen eine Plattform zu geben. Toll, dass die beiden sich für wichtige Themen einsetzen und so gekonnt, dass es junge Zuschauer anspricht."
1,8 Millionen - vor allem junge - Zuschauer verfolgten die Live-Aktion bei ProSieben und auch in den sozialen Medien waren die Reaktionen mehrheitlich positiv. Einige User sprachen von den "wertvollsten 15 Minuten, die jemals im TV zu sehen waren". Neben Puhl kamen die Kapitänin Pia Klemp und Autorin Birgit Lohmeyer zu Wort. Klemp engagiert sich für Seenotrettung im Mittelmeer, Lohmeyer macht sich im mecklenburgischen Jamel gegen Neonazis stark.
Joko und Klaas fand Dieter Puhl "sehr freundlich und professionell"
Vor beiden Frauen und ihrem Einsatz hat Dieter Puhl großen Respekt. "Ich war glücklich, als ich hörte, dass die Kapitänin aus der Flüchtlingshilfe kommt. Das sind ja Themen, die gern gegeneinander ausgespielt werden: Flüchtlinge und Obdachlose. Dabei gehört das alles zusammen", sagte der Sozialarbeiter und weiter: "Von Birgit Lohmeyer, die in Mecklenburg-Vorpommern wohnt und dort von Rechten bedroht wird, habe ich selbst richtig viel gelernt."
Er selbst sei vor seinem Live-Auftritt extrem nervös gewesen, gesteht Puhl. "Ich musste meinen Text mehrmals üben. Ich bin ja doch eher Sozialarbeiter als Medienprofi." Doch Joko und Klaas hätten ihm die Aufregung genommen. "Die beiden waren sehr freundlich und professionell." Sein Fazit: "Joko und Klass sind ja die Battle-Spezialisten des Fernsehens. Schön, dass sie mit der Sendung geguckt haben, wo die wirklichen Battles stattfinden: vor der eigenen Haustür!"
Quelle: "Bild"-Zeitung, "B.Z.Berlin"
