Doku im ZDF Vor 25 Jahren starb Lady Diana – das passierte in ihren letzten Stunden in Paris

Prinzessin Diana
Prinzessin Diana im Mai 1997, wenige Monate vor ihrem Tod
© John Stillwell / Picture Alliance
Am 31. August 1997 verunglückte Lady Diana bei einem Autounfall in Paris. 25 Jahre später rekonstruiert eine ZDF-Doku das Geschehen und lässt zahlreiche Experten zu Wort kommen – mit spannenden Erkenntnissen.

Es ist eine der größten Tragödien in der Geschichte des britischen Königshauses: Am 31. August 1997 starb Lady Diana bei einem Autounfall in Paris. Das Unglück jährt sich in wenigen Wochen zum 25. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das ZDF die 90-minütige Dokumentation "Dianas letzte Nacht – Liebe, Leben, Legende", in der die letzten Stunden in Dianas Leben und das Geschehen in der Unfallnacht rekonstruiert werden.

Die Autorinnen und Regisseurinnen Annika Blendl und Leonie Stade sowie Royal-Expertin Ulrike Grunewald haben dafür mehr als zwei Dutzend Zeitzeugen und Weggefährten vor die Kamera holen können. Sie schildern ihre Erinnerungen und versuchen zu erklären, wie es zu dem verheerenden Unfall im Pariser Alma-Tunnel kommen konnte, der nicht nur Diana das Leben kostete, sondern auch ihren damaligen Lebensgefährten Dodi Al-Fayed sowie den Chauffeur Henri Paul. Der einzige Überlebende war Leibwächter Trevor Rees-Jones, der auf dem Beifahrersitz des schwarzen Mercedes saß. Dass Paul einen Cocktail aus Alkohol und Medikamenten im Blut hatte, viel zu schnell fuhr und alle Insassen nicht angeschnallt waren, ist bekannt. In dieser Hinsicht liefert der Film keine neuen Erkenntnisse.

Spannend sind jedoch die Aussagen, die Dai Davies, 1997 Chef des königlichen Personenschutzes, Patrick Jephson, Dianas ehemaliger Privatsekretär oder auch Ken Wharfe, einst Bodyguard der Princess of Wales in der Doku machen. Alle drei Männer kommen mehr oder weniger zum gleichen Schluss: Vielleicht hätte Diana nicht sterben müssen, wenn die Reise nach Paris besser organisiert und das prominente Paar professioneller beschützt worden wäre. Denn weder Lady Diana, noch Dodi Al-Fayed hatten ihre Mitarbeiter vorab eingeweiht, dass sie nach Paris fliegen würden. Auch über ihre konkreten Pläne in der französischen Hauptstadt ließen sie viele Beteiligte im Unklaren.

Lady Diana hatte Angst, von Sicherheitsleuten ausspioniert zu werden

Schwer wiegt in den Augen der Experten die Tatsache, dass Diana nach der Scheidung von Prinz Charles die ihr zustehenden Leibwächter von Scotland Yard abgelehnt hatte. Er habe sie bekniet es nicht zu tun, sagt Privatsekretär Patrick Jephson in der Doku. Doch Diana blieb stur. Zu groß war ihr Misstrauen. Sie habe Sorge gehabt, dass seine Männer ihn im Auftrag von Prinz Charles bespitzeln würden, erklärt Personenschützer Davies. Stattdessen engagierte Mohammed Al-Fayed zwei Bodyguards: Trevor Rees-Jones, der später mit im Unfallwagen saß und Alexander "Kes" Wingfield. Beide hatten den Unternehmer schon in der Öffentlichkeit begleitet. Auf den Ansturm der Paparazzi, den Diana und Dodi auslösten, waren sie offenbar nicht vorbereitet und wurden auch vor Ort nicht hinreichend gebrieft.

Überhaupt wirft der Film kein gutes Licht auf die Familie Al-Fayed. Mohamed Al-Fayed, umstrittener Unternehmer, habe die Beziehung seines Sohnes Dodi mit Diana forciert. "Er war auf eine Ehe der beiden scharf. Sie war für ihn die perfekte Trophäe", sagt Filmproduzent Michael Attwell in der Doku. Dodi selbst habe Diana für seine eigenen Zwecke benutzt. "Er war ein Playboy. Er führte etwas im Schilde", behauptet ihr Ex-Butler Paul Burrell.

In Paris wollte Dodi angeblich um Dianas Hand anhalten. Wenige Stunden vor dem Unfall änderte er deshalb erneut seine Pläne – all das wieder ohne seine Sicherheitsleute einzuweihen. Eigentlich wollten Diana und Dodi in einem Restaurant zu Abend essen, doch als sie von Fotografen verfolgt wurden, kehrten sie zum Hotel "Ritz" zurück. Statt dort zu übernachten, wollte Dodi in sein Appartement in der Nähe des Arc de Triomphe fahren – wohl um Diana dort den Antrag zu machen. Doch sie kamen nie bei der Wohnung an. 20 Minuten nach Mitternacht passierte der Unfall im Tunnel Pont de l'Alma. Diana schien zunächst nur schwer verletzt und wurde ins Krankenhaus Pitié-Salpêtrière gebracht. Dort erlag sie in den frühen Morgenstunden ihren Verletzungen. Sie wurde nur 36 Jahre alt.

"Dianas letzte Nacht – Liebe, Leben, Legende" läuft am 2. August 2022 um 20.15 Uhr im ZDF

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