- 3 von 5 Punkten
- Mäßig spannender Krimi über ein ungewöhnliches Thema
Worum geht's in diesem "Tatort" aus Zürich?
Eine junge Frau wird auf merkwürdige Weise aufgefunden: Sie hängt tot in einem Baum, ihr Schädel ist halbseitig rasiert. Die Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) folgen der Spur der Haare: Die Tote hat eine Ausbildung in einer Perückenmanufaktur absolviert. Ihr Vater ist der Star-Coiffeur Marco Tomasi (Bruno Cathomas). Hängt das abscheuliche Verbrechen mit den Berufen zusammen?
Warum lohnt sich "Rapunzel"?
Es ist ein gigantisches Geschäft: Weltweit werden Milliarden Dollar mit der Herstellung von Perücken und Extensions umgesetzt. Warum das so ist, dafür gibt diese "Tatort"-Folge Anhaltspunkte - und geht dabei sogar bist ins Mittelalter zurück. Damals habe man den Hexen das Haar abrasiert, "damit sie keine Macht mehr haben". Auch heute noch gilt: Haare geben Sicherheit. Sie stehen für Vitalität. Oder wie es ein Protagonist mit Verweis auf den US-Wahlkampf sagt: "Haare machen Politik. Haare sind Macht." Hinter die Kulissen dieser Branche zu gucken, ist spannend.
Was stört?
So interessant die Einblicke in das globale Geschäft mit den Haaren sind: Bisweilen beschleicht einen der Eindruck, dieser "Tatort" würde das Thema größer machen, als es ist. Ständig werden Namen zitiert - von Beethoven bis Michelle Obama -, welche die Relevanz des Komplexes unbedingt belegen sollen. Das wäre gar nicht nötig: Es spricht nichts gegen einen gut gemachten Krimi ohne jeden gesellschaftspolitischen Überbau.
Die Kommissarinnen?
Zu Beginn des Films erwacht Tessa Ott an der Seite eines fremden Mannes. Das ist auch schon das höchste an Gefühlen. Danach ermittelt die Kommissarin konzentriert und ohne Mätzchen an der Seite ihrer Kollegin Isabelle Grandjean.
"Tatort": Die Höhepunkte aus 1000 Folgen

Mit ihm fing alles an: Am 29. November 1970 fuhr Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter, r.) mit dem Taxi nach Leipzig - und legte den Grundstein für den anhaltenden "Tatort"-Erfolg. Der erste von bislang über 1200 Fällen - und bei Weitem nicht der schlechteste.
Ein- oder ausschalten?
Die Schlussszene greift das Rapunzel-Motiv auf sehr bildliche Weise auf. Allein dafür lohnt sich das Dranbleiben.
Grandjean und Ott ermittelten auch in diesen Fällen: