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"Familie Braun" ZDF-Serie gewinnt internationalen Emmy

Am Montagabend wurden die "International Emmys" in New York verliehen. Neben Großbritannien, dem Abräumer des Abends, kann sich auch Deutschland freuen: Die ZDF-Serie "Familie Braun" erhielt eine der begehrten Auszeichnungen. 

Der wichtigste internationale Fernsehpreis geht an Deutschland: Mit einem Jubelschrei regierte Beatrice Kramm, Produzentin der ZDF-Serie "Familie Braun", auf den Gewinn des International Emmy. Die deutsche Mini-Serie rund um eine Neonazi-WG konnte sich damit gegen Konkurrenten aus Kanada, Argentinien und Brasilien durchsetzen.

Die acht jeweils rund sechsminütigen Episoden von "Familie Braun" drehen sich um das Mädchen Lara (Nomie Lane Tucker), ihre afrikanische Mutter (Karmela Shako) und ihren Vater Thomas Braun (Edin Hasanovic), einem Neonazi. Da die Mutter nach dem One-Night-Stand in ihre Heimat Eritrea abgeschoben wird, muss der Vater sich in oft bizarren Situationen mit der dunkelhäutigen Tochter arrangieren. "Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung, in fünf oder sechs Minuten komplexe Figuren zu erzählen", sagte ZDF-Redakteurin Lucia Haslauer der dpa.

"Ku'damm 56"-Darstellerin hat das Nachsehen 

"Vielen Dank an die Jurys auf der ganzen Welt, dass sie für unser kleines Programm gestimmt haben", sagte Kramm bei Entgegennahme der Trophäe auf der Bühne. Die humoristische Darstellung von Neonazis in "Familie Braun" sei keineswegs verharmlosend, sagte sie der dpa nach dem Sieg - im Gegenteil: "Man muss gegen Neonazismus kämpfen, wie man auch immer es kann." Gerade mit Humor könne man bei diesem Thema sehr viele Menschen erreichen.

Weniger Glück hatte Schauspielerin Sonja Gerhardt, die für ihre Rolle in der ZDF-Serie "Ku'damm 56" in der Kategorie als beste Darstellerin nominiert war. Die 28-Jährige unterlag der Britin Anna Friel, die in der Serie "Marcella" mitspielt. "Natürlich ist man enttäuscht. Man ist so nah dran und dann kriegt man's doch nicht", sagte Gerhardt der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Gala.

Sieger des Abends: Großbritannien 

Die International Emmys sind ein Ableger des wichtigsten Fernsehpreises der Welt. Die für nichtamerikanische Produktionen vergebenen Ehrungen haben nicht den Glanz der in Los Angeles vergebenen US-Preise, sind aber trotzdem sehr begehrt. 

Mit insgesamt vier Preisen in den elf Kategorien ging Großbritannien 2017 als stärkstes Land aus der Verleihung hervor. Auch Produktionsteams aus Norwegen, Belgien, Frankreich, Kanada und der Türkei nahmen Trophäen mit nach Hause. Eine herbe Enttäuschung erlitt Brasilien, das mit neun Nominierungen in den Abend gestartet war, am Ende aber keine einzige Auszeichnung gewann. Im vergangenen Jahr war Deutschland gleich fünfmal nominiert gewesen und mit drei International Emmys nach Hause gegangen. 

"Familie Braun": ZDF-Serie gewinnt internationalen Emmy
fri DPA

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