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Das Warten hat ein Ende "Reserve" ist auf dem Markt – nun kann jeder Harrys Abrechnung mit dem Königshaus lesen

Prinz Harry im Interview: "Sie haben uns immer gegeneinander aufgehetzt"
Sehen Sie im Video: Prinz Harry im Interview – "Sie haben uns immer gegeneinander aufgehetzt".






STORY: PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Ich glaube nicht, dass wir jemals Frieden mit meiner Familie haben können, wenn die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Ich kann vieles verzeihen, aber wir müssen darüber sprechen, um uns zu versöhnen. Und dazu gehört auch, dass Verantwortung übernommen werden muss. MICHAEL STRAHAN, ABC NEWS REPORTER "Sie schreiben vom geliebten Bruder und Erzfeind. Starke Worte." PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Es gab schon immer diese Konkurrenz zwischen uns. Ich glaube, auch das hat mit dem Thema Thronfolger und Reserve zu tun, und der Rolle der britischen Presse dabei. Sie haben die Waleses, zu denen Kate und William jetzt gehören, gegen die Sussexes, also mich und meine Frau, ausgespielt. Sie haben uns immer gegeneinander aufgehetzt. Sie haben Kate und Meghan gegeneinander aufgehetzt." MICHAEL STRAHAN, ABC NEWS REPORTER "Wie würde ihre Mutter über deine Beziehung zu deinem Bruder denken?" PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Sie wäre untröstlich, dass es so gekommen ist. Ich denke, es würde ihr das Herz brechen, dass William, sein Stab, Teil dieser Geschichten war. William und ich hatten einen Pakt geschlossen, dass wir niemals zulassen würden, dass unsere Ämter gegeneinander kämpfen, egal was passiert. MICHAEL STRAHAN, ABC NEWS REPORTER "Glauben Sie, er hat diesen Pakt gebrochen?" PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Ja. Die Leute, die er beschäftigt hat, haben diesen Pakt gebrochen." MICHAEL STRAHAN, ABC NEWS REPORTER "Einige Kritiker werden sagen, Sie verdienen Geld mit dem Konflikt. Es ist also fast so, als ob Sie ihre Familie verkauft hätten." PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Der einzige Weg, wie ich uns schützen und diese Unwahrheiten korrigieren kann, ist, darüber zu schreiben. Aber ich bin mir darüber im klaren, dass auch so ein Buch gewissermaßen 'die Bestie füttert'." MICHAEL STRAHAN, ABC NEWS REPORTER "Können Sie sich vorstellen, dass Sie und Ihre Familie nach Großbritannien zurückkehren und als Royals in der Monarchie arbeiten." PRINZ HARRY, HERZOG VON SUSSEX "Ich glaube nicht, dass das jemals möglich sein wird. Selbst wenn es eine Vereinbarung oder ein Arrangement zwischen mir und meiner Familie gäbe, gäbe es immer eine dritte Partei, die alles tun wird, um sicherzustellen, dass das nicht möglich ist. Und das ist wirklich traurig, weil das im Grunde die Beziehung zwischen uns allen kaputt macht. Wenn es etwas in der Zukunft gäbe, wo wir den Commonwealth weiterhin unterstützen können, dann kann man natürlich darüber nachdenken.." "Zuerst muss es Gespräche geben und Verantwortung übernommen werden. Wenn nicht, dann wäre das sehr traurig. Aber ich werde mich auf mein Leben konzentrieren, auf meine wunderbare Familie, für die ich dankbar bin. Auf meine beiden Kinder, die heute Morgen rumgesprungen sind, als ich mich hierauf vorbereiten wollte. DAS war wohl die Vorbereitung. Wissen Sie, ich bin nicht mehr wütend. Es gibt Dinge, die mich immer noch wütend machen, aber ich bin nicht mehr wütend. Ich bin genau da bin, wo ich sein soll."

Endlich: Nach wochenlangem Warten und vielen Einblicken ist die Biografie von Prinz Harry nun im Handel erhältlich. Bereits im Vorfeld kamen viele Details an die Öffentlichkeit – aber eben nicht alle. 

Er schnupfte mehrmals Kokain, erlebte sein erstes Mal mit einer älteren Frau und geriet handfest mit Bruder William aneinander: Nach Bekanntwerden zahlreicher Details und langem Warten können Royal-Fans nun alle Anekdoten aus Prinz Harrys Autobiografie selbst nachlesen. "Reserve", wie der deutsche Titel des Buchs lautet, erschien in der Nacht zum Dienstag. In London öffneten einige Buchläden eigens schon um Mitternacht für den Verkauf.

Bereits seit Tagen zitieren vor allem britische Medien aus "Reserve". Das Buch unterliegt eigentlich einer strengen Sperrfrist, war aber am vergangenen Donnerstag versehentlich vorübergehend in Spanien zu kaufen gewesen.

Wege aus dem Familienzerwürfnis

Das über 500 Seiten starke Buch hat Harry mit einer Widmung versehen: "Für Meg und Archie und Lili... und natürlich für meine Mutter". Zu Beginn beschreibt Harry eine Begegnung mit seinem Vater und seinem Bruder William nach der Beerdigung von Prinz Philip im April 2021. Er habe damals um dieses "geheime Treffen" gebeten, um einen Ausweg aus dem schweren Familienzerwürfnis zu finden.

Doch der Streit bei dem gemeinsamen Spaziergang sei "so hitzig" geworden, dass König Charles III. – damals noch Thronfolger – seine Söhne gebeten habe: "Bitte, Jungs – macht mir meine letzten Jahre nicht zur Hölle", schreibt Harry in dem Buch. Und er stellt sich die Frage: "Mein geliebter Bruder, mein Erzfeind, wie hatte das geschehen können?"

Was es für eine Versöhnung braucht

In mehreren Interviews mit britischen und US-TV-Sendern hat Harry seinen Familienmitgliedern und dem Hofpersonal schwere Vorwürfe gemacht. Sie hätten die Stimmung gegen ihn und seine Ehefrau Herzogin Meghan angeheizt, indem sie der britischen Boulevardpresse Informationen gegen das Paar zugesteckt hätten.

Im US-Sender ABC forderte der 38-Jährige, vor einer möglichen Versöhnung müsse die Royal Family Verantwortung übernehmen. Eine Rückkehr in die erste Reihe der königlichen Familie schloss er grundsätzlich aus. Ein solcher Schritt sei "unüberlebbar", sagte Harry. "Das ist wirklich traurig, denn das zerstört im Wesentlichen die Beziehung zwischen uns."

Harry und seine Ehefrau Herzogin Meghan (41) hatten ihre royalen Pflichten bereits vor längerer Zeit aufgegeben und wohnen mit den Kindern Archie (3) und Lilibet (1) in Kalifornien.

Schweigen aus dem Königshaus

In dem Buch spricht Harry viel über die schwierige Beziehung zu Prinz William und die Entfremdung zwischen ihm und dem aktuellen Thronfolger. Ihre Mutter, die 1997 tödlich verunglückte Prinzessin Diana, wäre traurig, wenn sie den Streit zwischen den Brüdern erleben müsste, sagte Harry im Gespräch mit ABC.

Zuvor hatte er im Interview des britischen Senders ITV der Royal Family vorgeworfen, seine Ehefrau Meghan nicht gegen die britischen Medien verteidigt zu haben. William und dessen Ehefrau Prinzessin Kate hätten Meghan nicht willkommen geheißen. Grund seien teils rassistische Vorurteile der britischen Boulevardpresse gegen die geschiedene Ex-Schauspielerin gewesen. Das Königshaus schweigt bislang zu den Anschuldigungen. Harry zufolge hat er derzeit keinen Kontakt zu Bruder William oder Vater König Charles III.

Die Queen "wusste, was los war"

Der Herzog von Sussex kritisierte auch seine Stiefmutter Queen Camilla heftig. Camillas Bedürfnis, ihr Image aufzubessern sowie ihre Bereitschaft, Beziehungen zur britischen Presse aufzubauen, machten sie gefährlich, behauptete er im Gespräch mit ABC. Zugleich nahm er Camilla in Schutz. Sie sei "keine böse Stiefmutter", sagte Harry und betonte, er liebe alle Familienmitglieder sehr.

Zu seiner Großmutter Queen Elizabeth II., die im September gestorben war, habe er eine sehr gute Beziehung gehabt, sagte er. "Sie wusste, was los war. Sie wusste, wie schwer es war. Sie sagte mir nie, dass sie sauer war. Ich glaube, sie war traurig, dass es so weit kam", erzählte Harry über seinen Auszug aus dem Königshaus.

Was hinter dem Titel steckt

Im englischen Original lautet der provokative Titel des Buches "Spare". Das Wort spielt auf die Redewendung "the heir and the spare" an - also "der Erbe und der Ersatz". In diesem Fall wäre Prinz William (40) als Thronfolger der Erbe, sein jüngerer Bruder Harry der Ersatz, der höchstens beim Tod des Älteren zum Zuge kommen könnte.

Harry soll für die Biografie, die er gemeinsam mit dem Ghostwriter J.R. Moehringer verfasst hat, eine Vorauszahlung von umgerechnet 20 Millionen Euro erhalten haben. Er hat angekündigt, einen Teil der Erlöse zu spenden. Nach Angaben in dem Buch hat der Herzog von Sussex bereits 1,5 Millionen Dollar (1,4 Mio Euro) an die von ihm mitgegründete Organisation Sentebale gestiftet, die an Aids erkrankte Kinder und Aidswaisen im südlichen Afrika unterstützt.

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lz DPA

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